“Wo Hope ist, da ist Leben”, heißt es in einem geflügelten Wort über den berühmten südafrikanisch-britischen Geiger Daniel Hope. Was beim ersten Hören dieser Bemerkung ein bisschen hochgegriffen anmutet, versteht jeder, der
Daniel Hope schon einmal auf der Bühne erlebt hat. Wie kaum ein anderer Musiker der Klassikkultur sucht der passionierte Geiger den Kontakt zum Publikum. Und das dankt es ihm. Es liebt die Ansprache des sympathischen Mannes und tritt gerne mit ihm in Kontakt.
Eine andere Art von Kommunikation sind die zahlreichen Veröffentlichungen des Geigers, der in den letzten Jahren ein immer größer werdendes Publikum erreicht hat. Hope hat sich enorme Verdienste um die Popularisierung der klassischen Musik erworben. Er hat nicht nur als Geiger, sondern auch als Buchautor, Fernsehmoderator und Produzent von Konzeptkonzerten Musik unter die Leute gebracht. Das Einzige, was bislang von ihm noch fehlte, war eine Edition, die einen ersten Überblick über sein reichhaltiges Schaffen gestattet.
Erstmals in einer Edition vereint: Schlüsselalben von Daniel Hope
Eine solche Edition liegt jetzt erstmals vor. “
Daniel Hope – It’s me (The Baroque & Romantic Albums)” versammelt die ersten vier Alben, die der große Geiger für
Deutsche Grammophon aufgenommen hat. Darüber hinaus bietet die Ausgabe drei Exklusivtracks, die erstmals auf Tonträger erscheinen: das Larghetto aus
Vivaldis Concerto in F-Dur (RV 295) sowie
Mendelssohns Venezianisches Gondellied (Op. 57) und Scheidend (Op. 9, Nr. 6).
Daniel Hope hat im Jahre 2007 beim Gelblabel unterzeichnet. In den Folgejahren machte er dann mit furiosen Alben von sich reden. Das Besondere seiner Veröffentlichungen: Sie bilden stets einen in sich geschlossenen, programmatisch durchdachten Kosmos. Wozu dann eine Edition, wenn die einzelnen Alben doch für sich stehen? Das ist der Geniestreich von Deutsche Grammophon:
Die Edition zeigt Verbindungen auf, wo man keine Verbindungen vermutet. Wenn man die vier CDs in einem durchhört, dann spürt man, wie die einzelnen Epochen und Stile, die sich der Geiger angeeignet hat, miteinander in Wechselwirkung treten. Seine intensive Beschäftigung mit barocker Literatur spiegelt sich in seinen romantischen Aufnahmen – und umgekehrt.
Tanzbereit und mit glasklarem Ton: Barockes und romantisches Repertoire
Daniel Hope hat wie kaum ein anderer Geiger die Tanzbereitschaft, die Spielfreude und das individuelle Moment der barocken Geigenmusik ans Licht gebracht. In seinen romantischen Interpretationen wiederum besticht seine harmonische Transparenz, die den Hörer sofort an seine Aufnahmen mit barockem Repertoire erinnert. Diese wechselseitigen Durchdringungen seines Geigenspiels bieten in der jetzt erschienenen Edition ein Hörerlebnis sondergleichen.
Man spürt allenthalben, dass nicht nur seinen einzelnen Alben jeweils ein Plan zugrunde liegt, sondern sein Geigenspiel als solches einer bestimmten Logik folgt. Der Klang ist glasklar und von tiefer Leidenschaft durchdrungen. Er ist hochmodern und bewährt sich zugleich prächtig an überliefertem Material. Die beiden Alben mit barockem Repertoire, “Air – A Baroque Journey” und “Vivaldi”, entfalten ein breites Spektrum der sinnlichen barocken Klangkunst.
Nicht minder vielseitig sind die romantischen Alben angelegt, die Daniel Hope als Entdecker par excellence ausweisen. In The Romantic Violinist und Mendelssohn stößt man neben Klassikern auf ergreifende Funde der Romantik, wie zum Beispiel das Notturno für Geige und Orchester oder die Romanze für Geige und Klavier von Joseph Joachim. Gelungen abgerundet wird die Edition durch das stylische Design und das 12-seitige Booklet, für das Daniel Hope selbst zur Feder gegriffen hat.