Für viele Musiker zählt Johann Sebastian Bach zu den größten und prägendsten Komponisten überhaupt, dessen Werk bis heute in mannigfaltiger Art weiter wirkt und immer wieder neu entdeckt werden kann. So ist es auch bei Albrecht Mayer. Für sein neues Album “Bach Generations” hat der Oboist sich dem barocken Großmeister auf ganz besondere Weise angenähert. So interpretiert er zusammen mit den Berliner Barock Solisten nicht nur Musik von Johann Sebastian Bach selbst, sondern auch von Johann Christoph, Carl Philipp Emanuel und Johann Christoph Friedrich Bach. Das Album erscheint bei Deutsche Grammophon am 4. August und ist sowohl digital als auch als CD erhältlich.
Albrecht Mayer und Bach – eine lebenslange Liebe
Die Musik von Johann Sebastian Bach verzauberte Albrecht Mayer schon von frühem Kindesalter an. So entdeckte der Künstler Bach für sich, als er als achtjähriger Chorknabe am Bamberger Dom sang. Nur wenige Jahre später spielte er die ersten einfacheren Stücke von Bach auf dem Klavier und spürte schon damals “dieses transzendente Bild seiner Musik durch meine Adern fließen”, wie Mayer sagt. Seine Begeisterung für die besondere Aura der Musik Bachs hielt an und so hat sich Mayer in den Jahrzehnten seiner Karriere intensiv mit dem Tonschöpfer und seinen Werken befasst. Gleichwohl fasziniert ihn bei aller Kenntnis bis heute auch die intuitive Kraft der Kompositionen Bachs. So sagt er: “Man kann sehr tief eintauchen in seine Musik, aber selbst wenn man keine Ahnung davon hat, spricht sie einen an.” Für sein neues Album hat sich Mayer nun intensiv mit der Familiengeschichte Johann Sebastian Bachs beschäftigt. Das Album “Bach Generations” ist das Ergebnis dieser Auseinandersetzung und präsentiert eine Familie von ungemeiner Kreativität, welche über Generationen hinwegreichte und Werke hervorbrachte, die Spätrenaissance, Barock und Klassik verbinden.
Beeindruckende stilistische Entwicklung
Im Zentrum des Albums “Bach Generations” stehen Konzerte von Johann Sebastian Bach und zwei seiner Söhne, die eindrucksvoll aufzeigen, wie intensiv Bach seine Söhne prägte und sie gleichzeitig ihren ganz eigenen Stil finden konnten. So ist zum einen das Konzert in A-Dur von J. S. Bach zu hören, das – nur in einer Fassung für Cembalo und Streicher erhalten – ursprünglich wohl für Oboe geschrieben wurde und in seiner Partitur eine klare Trennung zwischen Soloinstrument und Orchester aufweist. Hochvirtuose Momente sind im Oboenkonzert in G-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach zu erleben, wobei das Orchester hier bereits deutlich stärker in den Vordergrund tritt und die lebendigen Ecksätze ebenso in den Bann ziehen wie das empfindsame Adagio. Ganz anders zeigt sich das B-Dur-Konzert von J. C. F. Bach, bei dem der Schwerpunkt nun klar auf dem Orchestersatz liegt und klassizistische Elemente zum Tragen kommen.
Reizvolle Transkriptionen
Die außerordentliche musikalische Handschrift Bachs spiegelt sich zudem in drei kürzeren Werken wieder, die von Mayer als Transkriptionen eingespielt wurden. Darunter ist die “Air” aus der Orchestersuite Nr. 3, außerdem die “Badinerie” aus der Orchestersuite Nr. 2 sowie die Arie “Sanfte soll mein Todeskummer” aus dem Oster-Oratorium. Darüber hinaus erklingt ein Arrangement für Oboe von der Arie “Bist du bei mir” des Komponisten Gottfried Heinrich Stölzel, die im Hause Bach gerne musiziert wurde. Den Abschluss des Albums bildet schließlich ein in der Spätrenaissance entstandenes Vokalwerk mit dem Titel “Ach, dass ich Wassers g’nug hätte”. Komponiert von Johann Christoph Bach, einem Cousin von J. S. Bachs Vater, wurde es ursprünglich für Alt und Streicher geschrieben und nun von Matthias Spindler bearbeitet. “Wir versuchen, einen Sänger so gut wie möglich nachzuahmen”, sagt Mayer hierzu, und obwohl der Text weggelassen würde, sei “die Musik nicht weniger heilig, nicht weniger gut.”
Spannende musikalische Familienstudie
Mit seinem neuen Album “Bach Generations” ist Albrecht Mayer und den Berliner Barock Solisten eine spannende musikalische Generationenschau gelungen, die die Hörer tief eintauchen lässt in die Welt um die Bach Familie und eindrucksvoll aufzeigt, welch kreativen Geist und welch brillante Musikalität sie in sich trug. Albrecht Mayer beeindruckt dabei einmal mehr mit seinem warm schwingenden und reinen Oboenton und seiner tänzerischen Virtuosität im Spiel und tritt mit dem Barock Solisten in einen faszinierenden musikalischen Dialog. Dabei gehen die Interpreten mit ebenso viel Natürlichkeit und Hingabe zu Werke wie mit Präzision und Detailversessenheit und leuchten die verschiedenen Werke farbenreich aus.
Im Dezember ist Albrecht Mayer mit den Berliner Barock Solisten mit dem Repertoire des neuen Albums in Deutschland auf Tour. Karten können Sie
hier im Vorverkauf erwerben.