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Andreas Scholl beendet sein Purcell-Projekt in Deutschland mit triumphalem Finale

Andreas Scholl © Decca / James McMillan
© Decca / James McMillan
23.02.2011
Im November 2010 meldete sich Countertenor Andreas Scholl auf „seinem“ Heimatlabel Decca mit einem ambitionierten Projekt „O solitude“ zurück: erstmals in seiner langen und erfolgreichen Karriere hatte sich der deutsche Countertenor mit Musik des berühmtesten britischen Komponisten aller Zeiten, Henry Purcell (1659–1695), beschäftigt und eine Hommage an den „Orpheus Britannicus“ eingespielt. Neben einigen weniger bekannten Arien überraschte Scholl mit seiner Version von Dido’s Lament aus der Oper „Dido and Aeneas“ sowie dem berühmten „Cold Song“ aus „King Arthur“, den einst der deutsche Performancekünstler Klaus Nomi zu seinem Markenzeichen gemacht hatte. Mit Auftritten in der Götz Alsmann-Weihnachts-Show sowie bei der mittlerweile traditionellen, TV-übertragenen AIDS-Gala in der Deutschen Oper meldete sich Andreas Scholl eindrucksvoll im Fernsehen zurück und bewies, dass er – zunehmender Konkurrenz seitens jüngerer Fachkollegen wie etwa Philippe Jaroussky oder Max Emanuel Cencic zum Trotz – nach wie vor in der internationalen Spitze seines Faches mitmischt. Wie zum Beweis dessen verkündete gerade die Metropolitan Opera in ihrer Saisonvorschau 2011/12, dass Andreas Scholl sich anschickt, im November in einer Wiederaufnahme der MET-Erstaufführung von Händels Oper „Rodelinda“ – wiederum an der Seite von Renée Fleming – seinen Triumph von 2004 zu wiederholen. Vor ausverkauftem Haus beendete Scholl am Dienstagabend im Konzerthaus Berlin bravourös seine europäische „Purcell-Tournee“ und wurde zu Recht vom Publikum überschwänglich gefeiert, bevor er gestern zu einer vierwöchigen Australien-Tournee mit einem Händel-Purcell-Programm im Gepäck aufgebrochen ist.

Scholls neues Decca-Projekt widmet sich dem Kantatenschaffen Johann Sebastian Bachs und wird im Herbst 2011 veröffentlicht. Mit Bachs h-Moll-Messe ist Andreas Scholl an der Seite von DG-Newcomer Anna Prohaska bereits am 19. Juni beim diesjährigen Bachfest Leipzig in der Thomaskirche zu erleben (Tickets unter 0341 ÷ 22 22 42 00). Zwei Tage zuvor, am 17. Juni, kann man ihn – ebenfalls im Rahmen des Bachfestes – mit einem Solo-Programm gemeinsam mit der Accademia Bizantina live im Rathaus, und voraussichtlich noch im Juni auf CD als Duett-Partner von Danielle de Niese auf ihrem neuen Album „Beauty of Baroque“ hören.

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