Die Klassikwelt blickt nach Leipzig. Nur noch wenige Tage, dann feiert das Gewandhausorchester sein 275-jähriges Bestehen. Das Jubiläum am 11. März 2018 fällt zusammen mit dem Amtsantritt von Stardirigent Andris Nelsons als Gewandhauskapellmeister. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht ein Festkonzert im Großen Saal des Gewandhauses. Dem Programm der für 11:00 Uhr angesetzten Matinee kann Signalcharakter zugeschrieben werden. Tradition und Zukunft des Orchesters spiegeln sich darin gleichermaßen.
Tradition und Moderne: Das Gewandhausorchester
“Ein Uraufführungswerk der Gegenwart”, so das Gewandhausorchester auf seiner Homepage, “begegnet einer besonderen Novität aus unserer Geschichte.” Mit Jörg Widmanns “Partita – Fünf Reminiszenzen für großes Orchester (2017/18)” erklingt erstmals ein – gemeinsam mit dem Boston Symphony Orchestra initiiertes – Auftragswerk des Gewandhausorchesters. Im zweiten Teil des Festkonzerts ist dann Anton Bruckners Sinfonie Nr. 7 in E-Dur zu erleben, die im Jahre 1884 unter Arthur Nikisch in Leipzig ihre Uraufführung erlebte.
Idealer Vermittler: Andris Nelsons
Das wegweisende Orchesterwerk des österreichischen Romantikers dürfte damals genauso neuartig geklungen haben wie Widmanns visionäre Klangsprache heute. Andris Nelsons gilt als idealer Vermittler von Tradition und Moderne. Einerseits liebt er den Atem der Geschichte, der in Leipzig weht. Andererseits blickt er voraus in die Zukunft und nimmt Anteil an avantgardistischer Kompositionskunst. Am 6. April 2018 erscheint die Live-Aufnahme der 7. Sinfonie mit Andris Nelsons und dem Gewandhausorchester dann auf Deutsche Grammophon Nelsons setzt damit seinen gefeierten Bruckner-Zyklus fort. Wer das Konzert in Leipzig nicht vor Ort besucht, kann es live auf arte streamen.