In diesem phantasievoll geformten und sensibel gespielten Album – ihrem dritten für ECM – erforscht die russische Pianistin Anna Gourari musikalische Verbindungen und Einflüsse, die sich über die gesamte Kunst erstrecken. Hier sind drei Suiten zeitgenössischer Musik zu hören. Alfred Schnittkes ’Fünf Aphorismen’ (1990) beziehen Impulse aus der Poesie seines Freundes Joseph Brodsky. Rodion Shchedrins ’Tagebuch – Sieben Stücke’ (2002), das Gourari gewidmet ist und von ihrem Spiel inspiriert wurde, spiegelt das Leben eines Pianisten und Komponisten wider. Wolfgang Rihms Folge ’Tombeaux, Zwiesprache’ (1999) würdigt die Musikwissenschaftler Alfred Schlee und Hans Heinrich Eggebrecht, den Dirigenten Paul Sacher und den Kunstsoziologen Hermann Wiesler. Zwischen den Zyklen fügen sich zwei Giya Kancheli-Miniaturen aus Theater- und Filmmusik sowie Arvo Pärts frühe Tintabuli ’Variationen zur Heilung von Arinuschka’ (1977). Gouraris Untersuchung der künstlerischen Verbindungen wird von Bachs Transkriptionen der venezianischen Komponisten Antionio Vivaldi und Alessandro Marcello umrahmt: “Anna Gourari macht diese Bach-Sätze auch zu unseren”, schreibt Paul Griffiths in den Liner Notes. “Und die neuere Musik wird geschätzt und belebt.”