Genießen Sie hier schon einen kleinen exklusiven Vorabausschnitt aus dem Gespräch zwischen
Anna Netrebko und Barbara Schöneberger. Das gesamte Interview gibt es ab dem 8. September zum Nachlesen im “
Barbara” Magazin.
Barbara: Früher warst du oft allein auf Reisen. Ein Zitat aus jener Zeit: “Man muss aufpassen, dass man ein Mensch bleibt.”
Anna: Damit meine ich, dass viel Gewese um den Beruf gemacht wird. Viele Sänger – also ich natürlich nicht! – sind etwas paranoid. Sie denken: Ich! Die Kunst! Die Kritiken! Man muss sich auch raushalten können aus dieser verrückten Opernwelt. Manche Tenöre bauen, sobald sie in der Garderobe eintreffen, eine umfangreiche Apotheke auf. Hust, räusper, flüster …
Barbara: Du wirkst nicht zimperlich mit deinen Stimmbändern.
Anna: Bei mir geht das so: Den Tag vor einem Auftritt schone ich mich, weil morgen Abend der Auftritt ist. Und den Tag danach schone ich mich, weil gestern der Auftritt war.
Barbara: “Schonen” heißt genau?
Anna: Wir gehen in den Zoo, ins Restaurant. Ich mache nur nicht allzu wilde Sachen, also: keine Sauna, keine Sonne, nicht zu lange auf dem Spielplatz bleiben. Leider schlafe ich nicht mehr bis mittags. Muss wohl das Alter sein.