Obwohl Corelli nur sechs Sammlungen von Instrumentalwerken mit Solosonaten, Triosonaten und Concerti grossi veröffentlichte, kann er ohne weiteres den Rang des einflussreichsten Instrumentalmusik-Komponisten und eines der größten Violinvirtuosen der gesamten Barockzeit für sich in Anspruch nehmen. Kurz nach seinem Studium in Bologna ließ er sich in Rom nieder, wo er bald als einer der führenden Violinisten galt; zu seinen Auftraggebern zählten unter anderem Königin Christine von Schweden und der wohlhabende Kardinal Pamphili. Als dieser 1690 nach Bologna übersiedelte, zog Corelli in den Palast des jungen Kardinals Ottoboni und übernahm die Leitung von dessen gut besetztem Privatorchester. Von seinen Zeitgenossen als “neuer Orpheus” bezeichnet, starb er angesehen und wohlhabend. Corelli etablierte die Formen der Kammersonate und des Concerto grosso. Doch er machte sich damit nicht nur um die Musikwissenschaft verdient: Der Einfallsreichtum und die Eleganz seiner in diesen Formen geschriebenen Werke, aus denen spätere Komponisten wie Händel und Bach schöpfen konnten, wird ihnen stets einen Ehrenplatz im Musikrepertoire sichern.