Schönberg begann sehr früh, zu komponieren, und widmete fast sein gesamtes Leben der Musik, deren Ausdrucksmöglichkeiten er über jedes bekannte Maß hinaus erweiterte. Nach seiner radikalen Abkehr vom Stil der Romantik in den ersten zehn Jahren des letzten Jahrhunderts komponierte er Musik, die sich zwar nach wie vor traditioneller Formen bediente, aber auf keiner festen Tonart mehr beruhte. Nach und nach entwickelte er daraus seine “Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen”. Schönberg wurde eine Leitfigur der modernen Musik und begründete zusammen mit seinen Schülern Alban Berg und Anton Webern die so genannte Zweite Wiener Schule. In seiner Musik ging es ihm nicht um “Schönheit”, sondern um “Wahrheit”, und unnachgiebig folgte er darum dem Gebot seiner inneren Stimme: “Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen!” Ab 1926 übte er in Berlin eine Lehrtätigkeit aus; mit der Machtübernahme der Nazis wurde er 1933 arbeitslos und ging in die USA, wo er sich schließlich in Los Angeles niederließ. Als er einmal gefragt wurde, ob er “dieser vielumstrittene Komponist” sei, antwortete Schönberg: “Einer hats sein müssen, keiner hats sein wollen; da hab ich mich halt dazu hergegeben!”