Der
Kultursender arte strahlt am Sonntag, dem
27. September, zwei Sendungen zum
80. Geburtstag von
Arvo Pärt aus. Um
23:30 Uhr ist in einer
Fernsehpremiere Günter Attelns Dokumentarfilm “
Das verlorene Paradies” (2015) zu sehen. Der Filmemacher hat den großen Komponisten, der nur selten in der Öffentlichkeit auftritt, über ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. Er besuchte ihn in seiner Heimat Estland und ging mit ihm auf Reisen in den Vatikan und nach Japan, wo Arvo Pärt den
Praemium Imperale erhielt, die weltweit höchste Auszeichnung für Musik. Der Film verspricht intensive Einblicke in die Persönlichkeit des Komponisten, über dessen Lebensstil bislang nur wenig bekannt ist.
Im Anschluss an den Dokumentarfilm erfolgt dann um 00:25 Uhr, ebenfalls in einer Erstausstrahlung, ein Mitschnitt des von Robert Wilson gemeinsam mit Arvo Pärt erarbeiteten Musiktheater-Stücks “Adam’s Passion”. Zu sehen sein wird die Welturaufführung des Theaterstücks, die am 12. Mai 2015 in Tallinn stattfand.
Wilson, der als einer der größten Theaterregisseure der Gegenwart gilt, hat das Stück in Tallinns Noblessner Foundry, einer ehemaligen sowjetischen U-Boot-Fabrik, inszeniert. Vor der spektakulären Kulisse einer großen Bühne und eines gewaltigen Laufstegs soll Pärts Musik anschaulich werden und die Gefühlswelt des biblischen Adams, der sein Paradies verlor, visuelle Gestalt bekommen. “Ich habe eine Art Umwelt bzw. Raum konstruiert, der dem Publikum helfen soll, die Musik besser zu hören”, so Robert Wilson. Das Bühnenstück enthält drei Schlüsselwerke Arvo Pärts: “Adam’s Lament”, “Miserere” und “Tabula rasa”. Hinzu kommt eine eigens für das Theaterstück komponierte Arbeit, die den Titel “Sequentia” trägt und den Auftakt des Theaterstücks bildet.