Mit seinen reifen und klangvollen Interpretationen klassischer Werke auf der Mandoline hat sich Avi Avital längst einen Namen gemacht. Auf seinem jüngsten Album begibt sich der israelische Musiker nun auf ganz neues Terrain und wendet sich der marokkanischen Heimat seiner Eltern und deren Klängen zu. Mit “Avital meets Avital” bringt der Ausnahmemusiker eines der außergewöhnlichsten und persönlichsten Alben des Sommers heraus und öffnet sich dabei auf packende Art und Weise dem Jazz und dem nordafrikanischen Klangreichtum. Am 2. Juni erscheint das Album bei Deutsche Grammophon.
Avi und Omer Avital – zwei Musiker mit gemeinsamer Geschichte
Entstanden ist “Avital meets Avital” als Ergebnis der Begegnung zweier Musiker, die nicht nur den Nachnamen miteinander teilen. Der Mandolinist Avi Avital und der Bassist Omer Avital sind beide in Israel aufgewachsen, ihre Eltern jedoch waren als Einwanderer aus Marokko gekommen und so war die marokkanische Kultur automatisch Teil der Familien. In ihrer Musik haben sich die beiden Künstler lange Zeit über aber mit ganz anderen Facetten beschäftigt: Avi Avital eroberte die klassischen Werke, darunter Bachs und Vivaldis Solokonzerte, Omer Avital wiederum erkundete die Welt des Jazz. Für „Avital meets Avital“ haben beide nun ihre vertrauten Gefilde verlassen und sich dem melodischen wie rhythmischen Schatz ihrer gemeinsamen Herkunft zugewandt. So sagt Avi Avital: “Die Musik auf dem Album erzählt von dieser besonderen Verbindung zwischen Omer und mir und von der Geschichte und der kulturellen Identität, die wir miteinander teilen. Ich hisse hier in gewisser Weise eine Flagge und kehre zurück zu meinen Wurzeln.”
Kammermusikalisch, stilistisch vielfältig und berührend
Aus dem gemeinsamen Dialog von Avi und Omer Avital haben sich Stücke entwickelt, die stilistisch mühelos die Genregrenzen aufbrechen und ganz neue, farbenreiche und spannungsvolle Klangerlebnisse vermitteln. Mit Ausnahme des letzten Tracks wurden sie alle speziell für dieses Album komponiert und spiegeln als Eigenkompositionen der beiden Musiker deren ganz intime Auseinandersetzung mit der eigenen persönlichen wie musikalischen Identität wieder. Klassisch ausgestaltete Motivarbeit und freie Improvisation, Jazzharmonik und traditionelle Kompositionstechnik, marokkanische Beats, singende Melodik und tänzelnde Rhythmen gehen auf dem Album Hand in Hand. So entsteht ein buntes Mosaik an Eindrücken und Klängen, das den Hörer in ganz neue Welten entführt.
Inniges Zusammenspiel und feinfühliger Dialog
Was “Avital meets Avital” neben seiner ganz besonderen Tonsprache auszeichnet, ist das kammermusikalische Zusammenspiel der Musiker und der sensible Dialog, der sich zwischen ihnen entwickelt. Zusammen mit Yonathan Avishai am Klavier und Itamar Doari an der Percussion faszinieren Avi und Omer Avital als virtuose Meister ihrer Instrumente, die feinfühlig und inspirierend die Kompositionen durchdringen. Da finden sich Stücke wie das impulsstarke und tänzerische “Ana Maghrebi”, dessen lebensfrohe Grundstimmung und Spielfreude dicht instrumentiert zum Tragen kommt, oder wie das Stück “Zamzama”, bei dem sich über einem pulsierendem Grundbeat freie Improvisationspassagen entwickeln und eine strömend soghafte Wirkung entfalten.
So ist “Avital meets Avital” zu einem berührenden Zeugnis der Begegnung zweier Musiker geworden, die klangvoll ihre gemeinsamen Wurzeln entdecken.