Ohne Frage darf Béla Bartók als der bedeutendste ungarische Komponist gelten; zusammen mit Zoltán Kodály gelang es ihm, die ungarische Volksmusik einem breiten Publikum nahe zu bringen. Gleichzeitig setzte er sich intensiv mit der westeuropäischen Kunstmusik auseinander. Zu Beginn seiner Karriere orientierte er sich an Komponisten wie Brahms, Richard Strauss, Debussy und Strawinsky, doch nach und nach traten diese Vorbilder hinter dem Einfluss der ungarischen, slawischen und rumänischen Folklore zurück, die er im Rahmen seiner musikalischen Feldforschungen kennen gelernt hatte. Aus all dem entwickelte Bartók eine unverkennbare, ganz persönliche Musiksprache, mit der er sein damaliges Publikum nicht immer erreichen konnte, die aber heute immer mehr Anhänger und Bewunderer findet.