Benjamin Bernheim | News | Süßes Frankreich – Benjamin Bernheim schwelgt in französischer Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts

Süßes Frankreich – Benjamin Bernheim schwelgt in französischer Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts

Bernheim Douce France
03.09.2024
Mit der französischen Kultur geht ein ganz besonderer Zauber einher und das gilt nicht zuletzt auch für die Musik. „Douce France“ – süßes Frankreich ist dementsprechend der Titel des neuen und ersten Liederalbums von Benjamin Bernheim bei Deutsche Grammophon, auf dem sich der Tenor gemeinsam mit seiner Konzertpartnerin Carrie-Ann Matheson ausschließlich Werken französischer Komponisten widmet. Dabei lässt er Mélodies, romantische Schöpfungen aus dem 19. Jahrhundert, auf Chansons des 20. Jahrhunderts treffen und ermöglicht dadurch eine reizvolle Perspektive auf die musikalische Entwicklung durch zwei Jahrhunderte hindurch. Das Album wird am 30. August beim gelben Label veröffentlicht.

Benjamin Bernheim – Opernstar und Liedsänger

Benjamin Bernheim ist als Sänger auf der Opernbühne ebenso zu Hause wie im intimen Liedgesang. So hat der Künstler im vergangenen Jahr nicht nur mit „La rondine”, „Les contes d’Hoffmann", “Werther“ und „Roméo et Juliette” triumphiert, sondern auch umjubelte Liederabende mit seiner regelmäßigen Duo-Partnerin Carrie-Ann Matheson in München, Mailand und Wien sowie beim Verbier Festival gegeben. Zu seinen Programmen gehörte dabei eine Auswahl aus dem französischen Repertoire, das einen reichen Fundus an Vokalmusik bereithält, den Bernheim nun auch für sein neues Album „Douce France – Mélodies & Chansons“ ausgegraben hat.

Romantische Studien

Beispielhaft für die Musik des 19. Jahrhunderts erklingen auf Bernheims Album die Zyklen „Les nuits d'été” von Berlioz und „Poème de l’amour et de la mer" von Chausson, die beide ursprünglich für Tenor und Klavier geschrieben wurden, bevor sie orchestriert und mit der Frauenstimme assoziiert wurden. Vor diesem Hintergrund war es Bernheim ein besonderes Anliegen, „zu der Stimmung der extremen Intimität zurückzukehren, die die Klavierbegleitung ermöglicht". Seine Duopartnerin Carrie-Ann Matheson hat die Orchesterpartituren hierfür in die idiomatischen Versionen transkribiert, die auf „Douce France" eindrucksvoll zu erleben sind. Ergänzt werden die Zyklen durch Lieder von Berlioz und Duparc, der unter anderem mit „Phidylé" und „Extase" vertreten ist. Die Interpretation dieser Stücke beschreibt Bernheim als herausfordernden Balanceakt: „Man muss aufpassen, dass man es mit bestimmten Effekten nicht übertreibt, auf die Gefahr hin, in die Oper abzugleiten, oder in Pedanterie verfällt, indem man zu viel aus jedem Wort macht", sagt er. „Vor allem darf ein Sänger das Publikum nie den Spagat hören lassen, den er gerade vollführt, sonst ist der Zauber dahin!"

Ausflug in die Welt des Chansons

Nach der musikalischen Würdigung der Romantik taucht Bernheim auf seinem Album in die Welt der Chansons des 20. Jahrhunderts ein. Dabei erklingen kraftvoll und berührend Jacques Brels „Quand on n’a que l’amour“, Joseph Kosmas „Les feuilles mortes“ („Herbstblätter“) und Charles Trenets titelgebendes Stück „Douce France“, die allesamt arrangiert wurden von Guy-François Leuenberger. Auch hier gilt es laut Bernheim, „den richtigen Schwerpunkt zu finden – stimmlich, musikalisch und rhetorisch“ – eine Herausforderung, die ihm scheinbar spielerisch gelingt.

Sinnlich und farbenreich

Mit seiner leuchtenden Tenorstimme, seiner klanglichen Feinsinnigkeit und Gestaltungskraft ermöglicht Benjamin Bernheim den Hörern mit seinem Album einen spannenden und weitreichenden Einblick in die Klangwelt Frankreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Dabei begeistert insbesondere seine farbenreiche Ausdeutung der verschiedenen Liedtexte, die er im innigen Zusammenspiel mit Carrie-Ann Matheson am Klavier mit packender Intensität zum Leben erweckt.