Ein altes Sprichwort sagt: „Wo man singt, da lass dich nieder. Böse Menschen haben keine Lieder“. Man kann die Volksweisheit aber noch um ein paar weitere Aspekte ergänzen. Denn wo man singt, da fällt vieles leichter, nicht nur das Denken und Fühlen, sondern auch die Toleranz und die Menschlichkeit. „Beyond“ ist ein Projekt, das genau an diesem Punkt anknüpft. Denn hier haben sich drei Künstlerinnen und ein großes Ensemble zu einem interkulturellen Treffen besonderer Art zusammengefunden, das Grenzen überschreitet. Christliche und buddhistische Traditionen treffen aufeinander, verbinden sich im modernen Klangkontext auf der Basis musikalischer Überlieferungen zu einem zeitgemäßen Hörbild mit kontemplativen Qualitäten. Und als besondere Nuance hat sich die Altmeisterin des internationalen Entertainments Tina Turner, die in diesem Jahr ihren 70.Geburtstag feiert, zu Spoken-Word-Botschaften den Aufnahmen angeschlossen.
Alles begann im August 2005. Damals trafen sich Seine Heiligkeit der Dalai Lama und Abt Martin Werlen, der Leiter des Benediktinerklosters im schweizerischen Einsiedeln zu einem interreligiösen Dialog. Es war ein Zusammenkommen, das die Gemeinsamkeiten der beiden Religionen betonte und die beiden Sängerinnen Regula Curti und Dechen Shak-Dagsay inspirierte, aus dem Geiste der kulturellen Verbindungen ein eigenen musikalisches Programm zu entwickeln. Die Aufgabe war anspruchsvoll, schließlich sollte es sich hierbei nicht um klangesoterisches Slow Food handeln, sondern um ein ernst zu nehmendes Unterfangen der übergreifenden Würdigung menschlicher Kulturtraditionen. Regula Curti fand Unterstützung in verschiedenen Klöstern, die sie in einige Geheimnisse der christlichen Klangüberlieferung einweihten. Dechen Shak-Dagsay wiederum konnte auf das Wissen ihres Vaters Lama Dagsay Rinpoche zurückgreifen, der als geachteter tibetischer Geistlicher mit der Musik des buddhistischen Kontextes vertraut war.
So entwickelte sich ein musikalisches Konzept der künstlerischen Verknüpfung, das bald ein ganzes Team von Mitarbeitern beschäftigte. Allerdings fehlte noch etwas. Denn um wirklich viele Menschen erreichen und von der Botschaft der Gemeinsamkeit des Humanen überzeugen zu können, brauchte es eine Persönlichkeit, die vielen Millionen ein Begriff ist und gleichsam über den Dingen des Alltäglichen steht. Die Künstlerinnen kamen auf die Idee, Tina Turner, die Grande Dame des globalen Showgeschäft, anzusprechen – und tatsächlich ließ sie sich dazu bewegen, mit ihrer sonoren Stimme an „Beyond“ mitzuwirken. Mehr noch: Tina Turner brachte ihre eigenen spirituellen Aspekte in die Musik mit ein, indem sie sich auf den indischen Philosophen Deepak Chopra, auf alte Schriften und Weisheiten verschiedener Kulturen stützte.
Es entstand etwas rundum Besonderes, Musik zum einen, die mit ihrer überirdischen Kraft unmittelbar die Seelen der Hörer anspricht, aber auch eine geistig-spiritueller Ebene auf der anderen Seite, die anhand der Gebete zu den Liedern weit über das übliche Klangempfinden hinaus reicht. Die Kompositionen stammen überwiegend von Regula Curti und Dechen Shak-Dagsay, der Schweizer Yoga-Lehrerin und Musiktherapeutin und der tibetischen Mantra-Sängerin, deren Welten sich aufs Innigste miteinander verbinden. Produziert mit großem Ensemble halten sie die Balance zwischen den Kulturen und schlagen Brücken in eine Welt, in der sich die Gegensätze in Harmonie auflösen.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter
www.beyondsinging.com