Die Frauenfiguren, die
Richard Strauss in seinen Opern “Elektra” und “Salome” geschaffen hat, verlangen bei der Interpretin der weiblichen Hauptrollen nach einem starken Charakter. In der schwedischen Sopranistin
Birgit Nilsson findet sich die perfekte Besetzung für die anspruchsvolle gesangliche und darstellerische Leistung. In Zusammenarbeit mit
Sir Georg Solti und den
Wiener Philharmonikern läuft sie, Seite an Seite mit weiteren exzellenten Solisten, in Richard Strauss’ Musik zu künstlerischer Höchstform auf.
Decca hat die analogen Aufnahmen aus den Jahren 1966 und 1982 aufwendig remastert und in 24-bit Audio Qualität für die Veröffentlichung auf CD und Blu-Ray akustisch auf Hochglanz poliert. Das wird der grandiosen musikalischen Darbietung aller Beteiligten gerecht und wird bei jedem Opernfreund pure Begeisterung auslösen.
Stimmgewalt & Schleiertanz
Mit “Salome” gelang Richard Strauss 1905 sein Durchbruch als Opernkomponist. Er legte seinem Werk das gleichnamige Drama von Oscar Wilde zugrunde und näherte sich dabei brisanten Themen wie Religion, Sex, Gewalt, Dekadenz und Eitelkeit, die anhand der alttestamentarischen Handlung um die Prinzessin Salome miteinander verknüpft werden. Höhepunkt der Handlung ist zweifellos der “Tanz der sieben Schleier”: Als Preis für ihren Tanz verlangt Salome von ihrem Stiefvater Herodes den abgeschlagenen Kopf von Johannes dem Täufer. Die fabelhafte Solistenriege rund um Birgit Nilsson lotet vor den Mikrofonen die Tiefe der menschlichen Abgründe aus. Eberhard Wächter überzeugt als Jokanaan, Gerhard Stolze gibt einen gewaltigen Herodes und Grace Hoffman glänzt als Herodias. Mit ihrer hochdramatischen Sopranstimme gehörte Birgit Nilsson seit Ende der 1950er Jahre unangefochten zu den führenden Interpretinnen der Opern von Richard Wagner und Richard Strauss in der Nachkriegszeit – die Titelrolle der Salome scheint ihr auf den Leib geschrieben. In der Decca-Aufnahme, die im September 1966 im Wiener Sofiensaal entstanden ist, nimmt Sir Georg Solti jeden noch so kleinen Akzent in der Partitur unter die Lupe und feuert die Wiener Philharmonikern zur Höchstform an.
Extase & Opulenz
Vier Jahre nach Salome wurde “Elektra” 1909 in Dresden uraufgeführt und war der Beginn der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Die Oper entführt das Publikum in die Welt der griechischen Mythologie und verlangt mit 111 Musikern eine noch opulentere Orchesterbesetzung als in der Oper “Salome”. Die Fülle der daraus entstehenden Klangfarben ist überwältigend – Sir Georg Solti ist in der elektrisierenden Studio-Aufnahme für Decca ganz in seinem Element und schwelgt in wuchtigen Bögen, expressiven Kontrasten und dissonanter Wucht. Wie zuvor in “Salome” füllt auch Birgit Nilsson die Titelpartie perfekt aus und lässt das ganze Spektrum von Hass, Angst und Liebe stimmlich erglühen. “Strauss-Solti-Nilsson” ist eine Kombination, die Großes verspricht und alle Erwartungen exzellent einlöst.