Es ist bereits das vierte Album, das Deutsche Grammophon mit dem Päpstlichen
Chor der Sixtinischen Kapelle produziert. Nach den Welterfolgen von
Cantate Domino (2015),
Palestrina (2016) und
Veni Domine (2017) darf sich das Publikum jetzt auf spirituelle Gesänge freuen, die den Geist der Fasten- und Osterzeit anrufen. Unter dem Titel
O Crux Benedicta kombiniert diese neueste Veröffentlichung des legendären Kirchenchors einen ergreifenden
Gregorianischen Choral mit vokalen Meisterwerken anonymer Komponisten und bekannter Größen der Renaissance, wie
Pierluigi da Palestrina,
Orlando di Lasso oder
Francesco Soriano.
Spirituelle Kraftquelle: Für religiöse und nicht-religiöse Musikliebhaber
Massimo Palombella hat für das Album Originalmanuskripte in den vatikanischen Bibliotheken und im Musikarchiv der Lateranbasilika gesichtet. Dabei konnte der Chorleiter ein ebenso abwechslungsreiches wie rundes Programm zusammenstellen, dessen spirituelle Kraft sich nicht nur Gläubigen, sondern auch nicht-religiösen Menschen erschließt. Palombella ist von dem zeitüberdauernden Wert des Repertoires tief überzeugt. Es handle sich nicht um “Museumsstücke”.
“Es mag ‘frühe’ Musik sein, aber sie ist sehr lebendig”, so der Chorleiter in seinem aufschlussreichen Booklet-Essay zu dem neuen Album. Die begeisterten Reaktionen auf die bisher erschienenen Alben geben Palombella Recht. Die Musik aus dem Herzen des Vatikans ist längst in der Weltöffentlichkeit angekommen. Das Vertrauen in die Deutsche Grammophon, die als erstes Label überhaupt in der Sixtinischen Kapelle Studioalben aufnehmen durfte, hat sich bewährt.
Intuitiv spürbar: Österliche Stimmungen
Heute genießt die liturgische Musik bei religiösen wie nicht-religiösen Musikliebhabern eine hohe Wertschätzung. Zuletzt hat das aus der Kooperation des Gelblabels mit dem Chor der Sixtina hervorgegangene Weihnachtsalbum dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aufgenommen unter der Mitwirkung der italienischen Mezzosopranistin
Cecilia Bartoli, erzielte Veni Domine einen durchschlagenden Publikumserfolg. Jetzt geht es auf Ostern zu, und das neue Album folgt, wie schon seine Vorgänger, dem christlichen Kalender.
Die Reise beginnt am Aschermittwoch und schreitet durch die Fastenzeit hindurch zum Palmsonntag, um in der heiligen Woche und dem Osterfest zu gipfeln. Wer sich als Laie hierüber genauer informieren will, der findet in dem Booklet-Essay von Massimo Palombella zahlreiche Anhaltspunkte. Die Gesänge vermitteln sich aber auch ohne solche Kenntnisse. Die musikalischen Stimmungen sind, wie auch die Osterbotschaft, intuitiv erfassbar.
Ergreifende Gesänge: Acht Welterstveröffentlichungen
Schmerz und Erlösung, Tod und Auferstehung – aus dieser Spannung lebt das neue Album des Päpstlichen Chors der Sixtinischen Kapelle, das mit acht Welterstveröffentlichungen aufwartet. Tieftraurige und flehende Gesänge wie Costanzo Festas “Miserere” oder Palestrinas “Stabat Mater”, die ehrfurchtsvoll in die fantastische Akustik der Sixtinischen Kapelle hineinhallen, vermitteln ein Gespür für den Schmerz, den das Leiden Christi auslöste. Wie befreiend wirkt da die Freude über die Auferstehung, die in Kompositionen wie Felice Anerios “Voce mea” oder Victorias “Regina caeli” zum Ausdruck kommt. Jeder Mensch kennt schmerzvolle Momente in seinem Leben, die durch bestimmte Begegnungen oder ein bestimmtes Ereignis eine freudige Wendung nehmen. Das neue Album des Päpstlichen Chors lädt dazu ein, dieses Stimmungsspektrum musikalisch und spirituell nachzuempfinden.