Am grünen Hügel wird es nie langweilig. Wagners dramatische Musik und seine originelle Idee des Gesamtkunstwerkes garantieren Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau. Die großen Künstler, die Jahr für Jahr in Bayreuth aufschlagen, tragen das ihrige dazu bei, dass die renommierten Festspiele immer wieder zu einem großen Erfolg werden.
Katharina Wagner inszeniert “Tristan und Isolde”
Einen hohen Stellenwert genießen am Grünen Hügel inzwischen auch die experimentierfreudigen Inszenierungen. Bayreuth ist von biederer Traditionspflege weit entfernt. Mit Regisseuren wie
Patrice Chéreau,
Heiner Müller,
Tankred Dorst,
Christoph Marthaler,
Christoph Schlingensief oder
Frank Castorf hat das traditionsreiche Haus eindrucksvoll seine Modernität unter Beweis gestellt. In diesem Sommer wird
Katharina Wagners Neuinszenierung der Liebestragödie “
Tristan und Isolde” mit großer Spannung erwartet. Die
Bayreuther Festspiele eröffnen am kommenden Samstag, dem
25. Juli 2015, um 16:00 Uhr mit dieser Arbeit der Urenkelin
Richard Wagners.
Evelyn Herlitzius singt die Isolde anstelle von
Anja Kampe, die die Rolle abgegeben hat.
Christian Thielemann tritt Amt als Musikdirektor an
Am
7. August 2015 wird die Inszenierung von Katharina Wagner Live in HD im Kino zu sehen sein. Das verspricht ein großartiges Klangerlebnis, zumal mit
Christian Thielemann ein Mann am Dirigierpult steht, der das Festspielhaus bereits seit Jahren kennt und die berüchtigten akustischen Probleme meisterhaft zu lösen versteht. Das ist auch einer der Gründe dafür, warum Christian Thielemann in Bayreuth als Musikdirektor verpflichtet wurde. Thielemann sieht seine Aufgabe darin, Erfahrungen weiterzugeben. “Es geht nicht um einen Orchester- oder Choraufpasser oder gar um einen Musikdirektor, der keinen anderen Dirigenten ranlässt”, so Thielemann gegenüber
BR-Klassik zu seinem neuen Amt.
Kirill Petrenko dirigiert noch einmal den Ring
Die Bayreuther Festspiele wurden 1876 von Richard Wagner ins Leben gerufen und sind den letzten zehn Opern des revolutionären Musikdramatikers gewidmet. In diesem Jahr stehen “Tristan und Isolde”, “Lohengrin”, “Der fliegende Holländer” und der komplette “Ring des Nibelungen” (Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried, Götterdämmerung) auf dem Programm.
Die “Ring”-Inszenierung von
Frank Castorf, unter der musikalischen Leitung des jüngst zum Chefdirigenten der
Berliner Philharmoniker gewählten Kirill Petrenko, sorgt nach wie vor für kontroverse Reaktionen bei den Besuchern und wird auch im dritten Jahr mit großer Freude erwartet. Kultstatus wiederum besitzt mittlerweile der “Lohengrin” unter der Regie von
Hans Neuenfels, mit der Berliner Sopranistin
Annette Dasch als Elsa von Brabant. Regie beim “Fliegenden Holländer” wiederum führt der junge Theaterregisseur
Jan Philipp Gloger, die musikalische Leitung liegt in den Händen von
Axel Kober. Auch hier darf man sich auf höchstes künstlerisches Niveau und maximale Unterhaltung freuen.