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Wagner 2015 – Eröffnung der Bayreuther Festspiele

Christian Thielemann
© Matthias Creutziger
22.07.2015
Am grünen Hügel wird es nie langweilig. Wagners dramatische Musik und seine originelle Idee des Gesamtkunstwerkes garantieren Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau. Die großen Künstler, die Jahr für Jahr in Bayreuth aufschlagen, tragen das ihrige dazu bei, dass die renommierten Festspiele immer wieder zu einem großen Erfolg werden.

Katharina Wagner inszeniert “Tristan und Isolde”

Einen hohen Stellenwert genießen am Grünen Hügel inzwischen auch die experimentierfreudigen Inszenierungen. Bayreuth ist von biederer Traditionspflege weit entfernt. Mit Regisseuren wie Patrice Chéreau, Heiner Müller, Tankred Dorst, Christoph Marthaler, Christoph Schlingensief oder Frank Castorf hat das traditionsreiche Haus eindrucksvoll seine Modernität unter Beweis gestellt. In diesem Sommer wird Katharina Wagners Neuinszenierung der Liebestragödie “Tristan und Isolde” mit großer Spannung erwartet. Die Bayreuther Festspiele eröffnen am kommenden Samstag, dem 25. Juli 2015, um 16:00 Uhr mit dieser Arbeit der Urenkelin Richard Wagners. Evelyn Herlitzius singt die Isolde anstelle von Anja Kampe, die die Rolle abgegeben hat.

Christian Thielemann tritt Amt als Musikdirektor an

Am 7. August 2015 wird die Inszenierung von Katharina Wagner Live in HD im Kino zu sehen sein. Das verspricht ein großartiges Klangerlebnis, zumal mit Christian Thielemann ein Mann am Dirigierpult steht, der das Festspielhaus bereits seit Jahren kennt und die berüchtigten akustischen Probleme meisterhaft zu lösen versteht. Das ist auch einer der Gründe dafür, warum Christian Thielemann in Bayreuth als Musikdirektor verpflichtet wurde. Thielemann sieht seine Aufgabe darin, Erfahrungen weiterzugeben. “Es geht nicht um einen Orchester- oder Choraufpasser oder gar um einen Musikdirektor, der keinen anderen Dirigenten ranlässt”, so Thielemann gegenüber BR-Klassik zu seinem neuen Amt.        

Kirill Petrenko dirigiert noch einmal den Ring  

Die Bayreuther Festspiele wurden 1876 von Richard Wagner ins Leben gerufen und sind den letzten zehn Opern des revolutionären Musikdramatikers gewidmet. In diesem Jahr stehen “Tristan und Isolde”, “Lohengrin”, “Der fliegende Holländer” und der komplette “Ring des Nibelungen” (Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried, Götterdämmerung) auf dem Programm.
Die “Ring”-Inszenierung von Frank Castorf, unter der musikalischen Leitung des jüngst zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker gewählten Kirill Petrenko, sorgt nach wie vor für kontroverse Reaktionen bei den Besuchern und wird auch im dritten Jahr mit großer Freude erwartet. Kultstatus wiederum besitzt mittlerweile der “Lohengrin” unter der Regie von Hans Neuenfels, mit der  Berliner Sopranistin Annette Dasch als Elsa von Brabant. Regie beim “Fliegenden Holländer” wiederum führt der junge Theaterregisseur Jan Philipp Gloger, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Axel Kober. Auch hier darf man sich auf höchstes künstlerisches Niveau und maximale Unterhaltung freuen.