Als Claudio Abbado vor sieben Jahren starb, war die öffentliche Anteilnahme groß. Mit dem italienischen Stardirigenten hatte die Musikwelt nicht nur einen Künstler von Weltrang verloren, sondern auch einen Sympathieträger par excellence. “Trotz seiner außergewöhnlichen Karriere hatte Abbado immer seine für ihn berühmte Bescheidenheit beibehalten”, so Constanze Reuscher in der Zeitung “Die Welt”. Ohne sich je in den Vordergrund zu drängen, wirkte er allein durch sein außerordentliches Können und seine Begeisterungsfähigkeit. Er besaß eine “enthusiasmierende Ausstrahlung auf Musiker wie Publikum, die Dreifaltigkeit von Wissen, Können und Charisma” (FAZ).
Jetzt veröffentlicht Deutsche Grammophon eine fünfteilige
Video-Podcast-Serie des britischen Radiojournalisten
Jon Tolansky über das musikalische Erbe des bewunderten Maestro. Tolansky lässt preisgekrönte Orchester- und Opernaufnahmen Abbados Revue passieren und zeichnet mit lebhaften Zeugnissen von musikalischen Wegbegleitern des Maestros ein Bild seiner Persönlichkeit. Die wichtigste Quelle, über die er verfügt, ist eines der seltenen Interviews mit dem Dirigenten, das er selbst im Jahre 1990 mit Abbado führte. Dadurch erfährt man aus erster Hand, von welchen musikalischen Ideen der große Dirigent sich leiten ließ.