Der deutsche Weltstar der Geige
David Garrett hat vor wenigen Wochen sein jüngstes Albumprojekt
“Legacy” mit Einspielungen von Ludwig van Beethovens Violinkonzert in D-Dur, op. 61 und Kompositionen und Arrangements von Fritz Kreisler vorgelegt. Damit begibt er sich, so heißt es im Begleitheft der CD, auf eine Reise zurück zu seinen musikalischen Wurzeln. Dass diese in der Klassischen Musik liegen, ist allgemein bekannt. Jedoch kennen nur wenige das Frühwerk dieses Ausnahmemusikers, dessen erklärtes Ziel die Begeisterung eines breiten, jungen Publikums für die Werke der barocken, klassischen und romantischen Meister ist.
Die Wurzeln des ErfolgsFür alle, die ein tiefer gehendes Interesse an Garrett und seinem langjährigen musikalischen Werdegang mitbringen, bietet sich nun eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit dem offiziellen Beginn seiner Erfolgsgeschichte zu beschäftigen: Denn sein lange Zeit vergriffenes Debütalbum
“David Garrett spielt Bach, Mozart und Beethoven” wird nun von der
Deutschen Grammophon wieder veröffentlicht. Die Plattenfirma hatte den Knaben als jüngsten Künstler in ihrer Geschichte bereits im Alter von 13 Jahren exklusiv unter Vertrag genommen. Und 1995 veröffentlichte sie das erste Album des 1980 geborenen Aacheners, der in seinen folgenden Jugendjahren mit Größen wie Zubin Mehta,
Claudio Abbado oder Yehudi Menuhin aufnehmen und im Konzertsaal spielen sollte.
Debütalbum des WunderkindesFür sein
Debütalbum nahm der seinerzeit als Wunderkind gehandelte Geiger gemeinsam mit dem russischen Pianisten Alexander Markovich
Beethovens Violinsonate Nr. 5 in F-Dur, op. 24 (“Frühlings-Sonate”),
Bachs Partita in d-Moll für Solovioline Nr. 2 (BWV 1004) und
Mozarts Adagio in E-Dur (KV 261) auf. Für das Adagio entwickelte David Garrett sogar eine eigene Kadenz. Kritiker und künftige Förderer bescheinigten David Garrett daraufhin eine musikalische Reife, wie sie viele Musiker erst weitaus später entwickeln, und einen frühvollendeten Sinn für Phrasierung und Ausdruck.
Die Neuorientierung des jungen ErwachsenenEine Reihe weiterer Alben für Deutsche Grammophon folgte, bis
David Garrett sich entschloss, nach einer kurzen Episode in London allein nach
New York zu gehen, um seine persönliche Entwicklung und Karriere eigenständig und von Grund auf zu überdenken. Er entschloss sich dazu, noch einmal neu anzusetzen, und begann 2001 ein Studium an der dortigen
Juillard School of Music unter anderem bei Itzhak Perlman. Und bald kam er mit den Studenten des dortigen Tanz- und Theater-Departments in Berührung, für deren Aufführungen er des öfteren Geige spielte; auch
Tanzmusik, Rock und Jazz. David Garrett sagt über diese glückliche und selbstbestimmte Zeit heute im Rückblick: “Ich vermute, dass der Grundstein für mein
Klassik-Crossover-Projekt dort gelegt wurde”.