Gidon Kremer brilliert mit einer grandiosen Neuinterpretation von
Bachs Sonaten und Partiten für Violine solo (“Rohe, feuerflüssige Fortes, tief aus dem Inneren der Saiten gezogen”, schwärmt die New York Times) und führt die
Kremerata Baltica durch Victor Kissins fesselnde Orchesterversion von Schuberts Streichquartett in G-Dur. Kremer und die Kremerata gastieren auch auf
Kanchelis neuem Album “
In l’istesso tempo”.
Arvo Pärts Kompositionskunst zeigt sich in einem langen “Trauergesang für die Lebenden” und dem Friedensgebet “Da Pacem Domine” auf dem Album “
Lamentate” von ihrer kraftvollsten und körperlichsten Seite.
Das
Rosamunde Quartett stellt sich dem “Claire Obscure stiller Dynamik” in den Streichquartetten
Tigran Mansurians.
András Schiff beginnt mit der Gesamtaufnahme von
Beethovens Klaviersonaten, die im Konzertsaal entsteht: “Beethovens Musik ist so vital, so unberechenbar, dass sie ein gewisses Risiko einfach voraussetzt”.
Cage,
Saariaho und
Maderna repräsentieren radikal unterschiedliche Herangehensweisen an musikalische Form und Sprache im späten 20. Jahrhundert, doch auf seinem Album “
In due tempi”, ausgezeichnet mit dem Edison Award, beweist das norwegische
Cikada String Quartet, dass es alle Idiome beherrscht.
Mstislav Rostropowitsch spielt
Knaifels “Psalm 51 (50)” für Cello solo auf dem Album “
Amicta Sole”.
Einer der Schwerpunkte 2005 ist
Stravinsky:
Dennis Russell Davies und das
Stuttgarter Kammerorchester widmen sich Stravinskys Orchestermusik, die aus Quellen von Gesualdos Madrigalen bis zu Weberns karger Dodekaphonie schöpft.
Alexei Lubimov stellt Strawinskys trügerisch heitere “Serenade” von 1925 an den Anfang seines Albums “
Messe Noir” mit Klaviermusik von
Scriabin,
Prokofiew und
Schostakowitsch.
Andrey Dergatchevs Musik zu dem Kunstfilm “
The Return” mischt Klänge, die das alte Russland heraufbeschwören, mit alltäglichen Straßen- und Naturgeräuschen zu einem cineastischen Erlebnis für die Ohren.
Bei
Charles Lloyds “
Jumping The Creek” ist erstmals
Geri Allen am Klavier dabei.
Zur Besetzung von
Manu Katchés “
Neighbourhood”, mit
Manfred Eichers Hilfe zusammengestellt, gehören
Jan Garbarek und drei Viertel des
Stanko Quartetts.
Pianist
Marcin Wasilewski, Bassist Slawomir Kurkiewicz und Michal Miskiewicz zeigen sich erstmals ohne Bandleader Stanko auf ECM. Ihre Coverversion von Björks “
Hyperballad” ist ein Hit auf den Jazzradiosendern.
Enrico Ravas “
Tati” mit
Stefano Bollani und
Paul Motian beginnt mit Themen von
Gershwin und
Puccini und bewegt sich hin zu freierer Improvisation wie in “Cornettology”, einem Tribut an Ornette Coleman.
Iro Haarla, finnische Pianistin und Harfenistin, orchestrierte und arrangierte einen Großteil von
Edward Vesalas Werken, wurde dafür aber nie recht gewürdigt. Auf “
Northbound” emanzipiert sie sich als Teil eines neuen Quintetts, in dem die drei Norweger Trygve Seim, Mathias Eick und Jon Christensen ihre Balladen mit konzentrierter Emotionalität spielen.
Michael Galassos “
High Lines”, das erste ECM-Album des Geigers aus Louisiana in mehr als 20 Jahren, enthält Stücke, die für Robert Wilsons Theaterproduktionen geschrieben wurden und im Studio mit
Terje Rypdal ein neues Gesicht erhielten.
Bandoneon und Schlagzeug sind eine ungewöhnliche Duo-Kombination, die
Dino Saluzzi und
Jon Christensen auf “
Senderos” jedoch ganz natürlich klingen lassen.
Der Titel “
Shades of Jade” ist eine versteckte Hommage an
Scott LaFaro, von einem Ex-Bill-Evans-Bassisten an einen anderen.
Marc Johnsons Album präsentiert sein durch
Joe Lovano und
John Scofield verstärktes Trio mit
Eliane Elias und
Joey Baron und ein Repertoire, das von selbst geschriebenen Balladen über Blues bis zu armenischen Volksliedern reicht.