Der im vergangenen Mai verstorbene
Dietrich Fischer-Dieskau war nicht nur ein herausragender Bariton, sondern auch ein wichtiger Botschafter der kulturellen Ernsthaftigkeit, gegen deren Erosion er im Laufe seines Lebens arbeitete: mit der schier unfassbaren Menge von 4.800 in der Regel brillanten Aufnahmen; mit Mammutprojekten wie der
Gesamtaufnahme der Lieder von Franz Schubert, zahlreichen Konzerten und Opernaufführungen; mit Büchern über den fast vergessenen Komponisten Hugo Wolf, den Theaterintendanten Goethe oder die Welt des Gesangs im Allgemeinen, und in späteren Jahren auch zunehmend als Hochschullehrer in Berlin und Hamburg.
Eloquence erinnert mit einer Zusammenstellung berühmter Opernarien von Händel über Mozart bis Beethoven und Wagner an Dietrich Fischer-Dieskaus Jahrhundertstimme, die vom ersten Moment an zu fesseln vermochte.
Solti und mehr Ebenfalls eine illustre Künstlerpersönlichkeit war der
Dirigent Sir Georg Solti. Er prägte über Jahre hinweg die Arbeit des Londoner Royal Opera House und des Chicago Symphony Orchestra ebenso wie der Wiener Philharmoniker oder der Salzburger Festspiele. Von 1958 an verwirklichte er die erste Studio-Gesamteinspielung von
Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ und galt seitdem als einer der Spezialisten dieses Fachs. Eloquence präsentiert
Sir Georg Solti daher mit einer Zusammenstellung, die sich mit Solisten wie Ben Heppner oder Plácido Domingo nachdrücklich großen Wagner-Arien widmet. Beethoven Fidelio wiederum kommt mit einer eigenen Eloquence-Folge zu seinem Recht. Die einzige Oper des Klassikers erblüht unter der Leitung von Leonard Bernstein und ruft dabei famose Stimme wie die von Gundula Janowitz, Lucia Popp, René Kolo und Hans Sotin wieder in Erinnerung.
Von Bach bis Brahms Die übrigen vier Folgen der Herbstveröffentlichungen von Eloquence bilden ein weites Spektrum von Barock bis Spätromantik ab.
Johann Sebastian Bachs Violinkonzerte zum Beispiel gelten als Höhepunkte der barocken Spielkultur und haben zahlreiche Melodien hervorgebracht, die weit über den Konzertsaal hinaus im kulturellen Gedächtnis verankert sind. Die jüngste Gewinnerin des internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs im Jahre 1990
Akiko Suwanai stellt mit einem Dutzend Sätzen aus verschiedenen Konzerten einige der wichtigsten Exempel diese bezaubernden Gattung vor. Mozart hingegen findet seinen Platz in der Eloquence-Reihe mit verschiedenen Bläserwerken wie der
Sinfonia concertante Es-Dur oder verschiedenen Serenaden und Divertimenti.
Sir Neville Marriner dirigiert dafür die Academy Of St.Martin In The Fields, zu den Solisten gehören der Flötist Aurèle Nicolet und der Oboist Heinz Holliger.
Große Musik der Romantik bieten die beiden übrigen Folgen dieser Eloquence-Staffel. Auf der einen Seite steht der jungen Franz Schubert, der sich mit seinen Symphonien Nr.4 und Nr.5 in der Welt der Orchestermusik zu profilieren versuchte. Noch deutlich beeinflusst von Vorbildern wie Mozart und Beethoven schuf er stürmerische Werke, die
Claudio Abbado mit der passenden Vitalität zusammen mit dem Chamber Orchestra Of Europe einspielte. Johannes Brahms schließlich war beeindruckt von der folkloristischen Kraft ungarischer Musik. Seine Ungarischen Tänze entstanden zunächst für Klavier, wurden aber von ihm selbst und verschiedenen nachfolgenden Komponisten auf das Orchester als Instrument übertragen. Zusammen mit den Slawischen Tänzen von Antonin Dvorak bilden sie den Ausklang der herbstlichen Eloquence-Folgen, gespielt vom Royal Philharmonic Orchestra und dirigiert Walter Weller und Antal Doráti.