Elvis ist der flauschige Star des Bayerischen Rundfunks. Das gewitzte musikalische Schaf mischt dort bereits seit drei Jahren regelmäßig das Studio auf und stellt die Klassikszene mit seinen kecken Fragen auf den Kopf. Seit Kurzem erobert Elvis auch die Herzen der Hörspielfreunde. Nachdem “Elvis und der fliegende Holländer” bereits für den Deutschen Kinderhörspielpreis 2017 nominiert wurde, hat sich der Autor Alex Naumann ein neues musikalisches Abenteuer für das Schaf ausgedacht, das Elvis mitten in die spannende Opernwelt von Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte führt. “Elvis und die Zauberflöte” ist eine aufwändige und hochprofessionelle Hörspielproduktion, die von den besten Sprechern des Bayerischen Rundfunks zum Leben erweckt wird. In Kombination mit sensationellen Aufnahmen aus dem Archiv der Deutschen Grammophon, wird das Hörspiel zu einem musikalischen Gesamtkunstwerk, das nicht nur die kleinen Hörer begeistert.
Musikalischer Freudentaumel
Die Einspielung der Arien aus Mozarts berühmter Oper, die das Hörspiel musikalisch untermalen, sind im Juli 1995 mit den English Baroque Soloists und dem Monteverdi Choir und brillanten Solisten unter der Leitung von John Eliot Gardiner im Rahmen der Ludwigsburger Schlossfestspiele entstanden. Michael Schade überzeugt mit weichem Timbre als wunderbar ungekünstelter Tamino, der mit wilder Entschlossenheit seine Liebste retten will, ohne sich dabei in den Allüren des Heldentenors zu verlieren. Gerald Finley und Constanze Backes bezaubern mit Witz und Charme als herrliches Vogelfängerpaar. Und Harry Peeters erweist sich mit tieftönigem Charisma als wuchtiger Sarastro. Die amerikanische Koloratursopranistin Cyndia Sieden ist zweifellos das strahlende i-Tüpfelchen der Aufnahme. Mit schwereloser Leichtigkeit schwingt sie sich in der anspruchsvollen Partie zu virtuosen Höhenflügen auf. Die jungen Hörer werden also auch auf musikalisch-interpretatorischer Ebene auf allerhöchstem Niveau unterhalten.
Zauberhaft originell
Alex Naumann hat die Handlung geschickt um Mozarts Musik herum gesponnen und erzählt die bekannte Oper ganz neu, ohne dabei ihre zeitlose Schönheit zu verfremden oder die Musik aus den Augen zu verlieren. Das kleine Schaf Elvis schafft auf seiner abenteuerlichen Reise durch Mozarts Oper mit seiner erfrischend frechen Sprache einen ganz neuen Blick auf die bekannte Geschichte und schafft eine einzigartige Nähe zu den Figuren, die von Philipp Moschitz als Tamino, Laura Maire als Pamina, Thomas Birnstiel als Papageno, Caroline Ebner als Pagagena, Gert Heidenreich als Sarastro und Viola von der Burg als Königin der Nacht mit größter Lebendigkeit gesprochen werden. Der Schauspieler Michael Tregor verleiht dem kecken Schaf Elvis erneut seinen liebenswert vorwitzigen Charakter. Wenn Elvis das verzauberte Glockenspiel als “lässiges Teil” bezeichnet, Monostatos mit “Come on, dance, party people, mäh!” anfeuert und ihn als “Wachheini mit den Hampelmännern” bezeichnet, muss man über Altersgrenzen hinweg unweigerlich schmunzeln. Die unkonventionelle Art und Weise, mit der Alex Naumanns phantasievolle, tierische Geschichte mit John Eliot Gardiners legendärer Aufnahme verknüpft wird, ist Musikvermittlung auf allerhöchstem Niveau und für alle Altersgruppen ein großes musikalisches Vergnügen.