Richard Wagners Opern sind komplexe und großformatige Bühnenwerke, die sich um Mythen und Sagen drehen und mit einer opulenten Besetzung im Orchester eine ganz eigene romantische Klangwelt eröffnen. Um auch den jüngsten Menschen Richard Wagners eindrucksvolles musikalisches Universum zugänglich zu machen, hat die Musikjournalistin Katharina Neuschaefer sich die Oper “Der fliegende Holländer” vorgenommen und sich mit der Geschichte “Elvis und der fliegende Holländer” ein spritziges Musikabenteuer ausgedacht, das einfach tierisch Spaß macht. Die gelungene Kombination von musikalischem Weltklasseniveau und vergnügtem Wortwitz rund um das freche Schaf Elvis erfreut die Herzen und Ohren kleiner und großer Opernfans.
Erfrischend und originell
Die Idee ist außergewöhnlich und originell. Das kleine neunmalkluge Schaf Elvis landet zufällig in der Kajüte des fliegenden Holländers und steckt damit urplötzlich mitten im aufregenden Geschehen von Wagners Opernstoff. Erfrischend keck erzählt, erlebt das Schaf die Seemannsgeschichte rund um den Holländer, Kapitän Daland und seine Tochter Senta aus einer ganz anderen Perspektive und pustet mit seinem unverfrorenen Charme jede Hemmschwelle fort, sich einfach auf die herrlich komische Erzählung einzulassen, die in dieser Fassung nicht mehr düster und gruselig, sondern vor allem unterhaltsam daher kommt. Der Schauspieler Michael Tregor leiht dem Schaf Elvis seine Stimme, Kollegen wie Helga Fellerer, Caroline Ebner, Sven Hussock und Burchard Dabinnus hauchen den anderen Hauptfiguren mit hörbarer Sprecher-Freude Leben ein.
Musikalische Glanzleistung
Auch in musikalischer Hinsicht ist das Hörspiel bestens besetzt. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1991 und ist unter der Leitung von Giuseppe Sinopoli in Berlin entstanden. In der Einspielung kann man den berühmten Wagner-Interpreten Hans Sotin als Kapitän Daland erleben, Plácido Domingo glänzt als jugendlicher Erik, die amerikanische Sopranistin Cheryl Studer begeistert als Senta und der Bariton Bernd Weikl präsentiert sich in der Rolle des Holländers ebenfalls als grandioser Wagner-Sänger. Im berühmten Matrosenchor lassen Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin mit leidenschaftlicher Inbrunst die musikalischen Wogen hochschlagen.
Das Hörspiel baut mit viel Witz und Charme mühelos eine Brücke von Wagners Werk aus dem Jahr 1843 direkt ins Hier und Jetzt und wird durch den originellen Umgang mit der anspruchsvollen Vorlage auch die Jüngsten für die Oper begeistern können.