Mit Ennio Morricone änderte sich etwas in der Welt der Filmmusik. Denn mit “Spiel mir das Lied vom Tod” entwickelten Soundtracks, ja sogar einzelne Stücke einen Wiedererkennungswert, die zum Markenzeichen eines ganzen Genres wurden. Der Mann mit der Mundharmonika, der, absichtlich ein wenig schräg intonierend, die Schlüsselszenen des rüden und berühmten Italo-Westerns von Sergio Leone prägt, wurde zum akustischen Inbegriff des Gefährlichen und schaffte es aufgrund seiner markanten Kraft 1970 sogar in die sonst gar nicht an Soundtracks gewohnten deutschen Hitparaden.
Dabei hängt die besondere Aura, die Ennio Morricones Werke umgibt, mit einer Vielzahl individueller Faktoren zusammen. Zu einen lässt sich der 1928 in Trastevere, dem heutigen Künstlerviertel von Rom geborene Komponist, gerne von einer sehr unterschiedlichen Mixtur musikalischer Vorbilder beeinflussen, zu deren Eckpfeilern einerseits Johann Sebastian Bach, auf der der anderen Seite Anton Webern zählen. Ersteren lernte er schon in jungen Jahren während seines Chormusikstudiums am Konservatorium von Santa Cecilia zu schätzen, letzteren nennt er gerne als Inspiration für die sperrigen Elemente seiner Soundtracks, die dem melodischen Kern zuweilen etwas Irritierendes verleihen.
Vor allem aber macht die Vorliebe für im Orchesterrahmen unübliche Instrumente und Klänge viele seiner mehr als 500 Filmmusiken zu Klangereignissen, die man über die Leinwand hinaus in Erinnerung behält. “Der Clan der Sizilianer” etwa bekommt durch die Maultrommel in der Verbindung mit der E-Gitarre seinen zwischen Ernst und Lakonik changierenden Charakter und Alain Delon räkelt sich zu damals noch ungebräuchlichen Synthesizer-Sounds mit Irina Demick am Strand. In anderen Filmmusikern sind es Elemente wie Pfeifen, Eulenrufe, Spieluhren, Glocken, Peitschenknallen, die mit theatralischer Wucht und gestalterischem Witz die Normalität des Höreindrucks durchkreuzen.
So reicht eine Zusammenstellung wie “The Essential Ennio Morricone” eigentlich gar nicht, um die Vielfalt und Farbigkeit des umfangreichen Lebenswerkes eines der wichtigsten Filmmusik-Komponisten überhaupt darzustellen. Sie ist aber ein sorgsam ausgewählter und pointiert kombinierter Einstieg in die großartige Klangwelt Ennio Morricones, die anhand der Klassiker seiner Arbeit wie Melodien aus “Spiel mir das Lied vom Tod”, “Zwei glorreiche Halunken”, “Für eine Handvoll Dollar”, “Es war einmal in Amerika”, “Der Clan der Sizilianer” oder auch “Cinema Paradiso” den Meister und die ersten 50 produktiven Jahre seines Schaffens portraitiert.
Ein Teil davon ist dabei zu der “Mission Suite For Symphony Orchestra And Choir” zusammengefasst, außerdem gehören Gäste wie die
Sängerin Hayley Westenra zum Programm der mehr als zwei Stunden Musik, die auf der exklusiven Doppel-CD zu hören sind. Und wem diese Opulenz auf Tonträger nicht genügt, der hat in den kommenden Wochen die einmalige Gelegenheit,
Ennio Morricone persönlich am Pult eines 160-köpfigen Orchesters auf deutschen Bühnen zu erleben. Denn der weiterhin ungemein agile und aktive Maestro der musikalischen Spannung – unlängst erst schuf er beispielsweise für Quentin Tarantino die Musik zu “Django Unchained – ist anlässlich seines 85.Geburtstages im vergangenen Jahr und dem 50.Jubiläum seiner Zusammenarbeit mit Sergio Leone und Bernardo Bertolucci unterwegs, um viele seiner bekanntesten Stücke persönlich dem Publikum zu präsentieren.
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