Seit jeher ist die Natur eine Inspirationsquelle für Künstler aller Sparten und verschiedenste Komponisten haben versucht, ihre archaische Schönheit und Ursprünglichkeit in Musik zu übersetzen. Der gefeierte dänische Komponist, Saxophonist und Pianist Frans Bak hat sich nun daran gemacht, den Klang des Nordens zu vertonen und jene besondere Atmosphäre, die ihn seit seiner Geburt umgibt, in Töne und musikalische Bilder zu gießen. Das bemerkenswerte Ergebnis dieser Arbeit trägt den Titel “Sound of North” und lässt die raue Landschaft des Nordens, ihre Weite und Melancholie auf eindrucksvolle Weise vor dem inneren Auge sichtbar werden. Ab 17. Juni wird das Album als digitales Produkt bei Mercury Classics unter anderem über Apple Music, Amazon sowie Spotify erhältlich sein.
Jazzmusiker und Filmkomponist Frans Bak erobert neue Gefilde
Als Jazzmusiker hat Frans Bak in verschiedenen Ensembles gespielt, als Filmkomponist hat er unter anderem den Soundtrack für die Krimiserien “The Killing” und “Doctor Foster” auf BBC One komponiert. Nun aber zeigt sich Bak von einer ganz anderen Seite und beeindruckt auf “Sound of North” mit intim ausgestalteten Stimmungsbildern, die meditativ und dicht gesetzt eine eindringliche Kraft entwickeln. Der Titel des Albums war dem Komponisten dabei Programm, wie er erzählt: “Ich wollte tatsächlich den Klang des Nordens einfangen, denn wir haben hier etwas, das anders ist: eine bestimmte Kühle, eine bestimmte Ruhe, eine bestimmte Achtsamkeit.” Zur Inspiration für seine
Kompositionen ist Frans Bak unter anderem nach Grönland gefahren – eine einflussreiche Reise, auch für seine Musik. “Es gibt jede Menge Platz dort draußen und ich hoffe, die Menschen werden das auch in meiner Musik finden. Wo es keine Grenzen gibt, kann alles passieren.” Lauscht man den elf Stücken auf dem Album, so ist ihm die musikalische Umsetzung dieses grenzenlosen Klangs beeindruckend gelungen. Aus der Stille heraus werden nach und nach Töne hörbar, lassen in mystisch anmutenden Klangschichtungen einen Puls zutage treten und in steter Wiederholung Anklänge an Minimal Music entstehen. Bald beginnen sich über dem vibrierenden Klangbett melancholisch schweifende Melodien zu entwickeln, mal werden sie auf der Geige gespielt, mal gesungen. Für “Sound of North” hat Bak dabei sowohl vollkommen neue Kompositionen geschaffen als auch Stücke neu arrangiert und auskomponiert, deren musikalische Themen er bereits für seine Filmmusiken entwickelt hatte.
Streichquartett, Elektro-Sound und ätherischer Gesang: Ungewöhnliche Mixtur lässt beeindruckende Klangbilder entstehen
Ein wesentlicher Faktor für die suggestive Kraft des Albums liegt in der außergewöhnlichen Besetzung. Der klassische Sound eines Streichquartetts wird mit elektronischen Loops durchmischt, darüber legt sich die ätherisch schwebende Stimme der Sängerin Josefine Cronholm, darunter die Begleitung von Frans Bak am Klavier. Das Ergebnis ist ein dichtes und mystisch anmutendes Gesamtkunstwerk, das gleich einem meditativ fließenden Strom in den Bann zieht. Vom ersten Stück bis hin zum Epilog spannt sich der Bogen auf dem Album. Baks Kompositionen überzeugen dabei als melancholisch warme Stimmungsbilder und musikalische Meditationen, die auf ebenso schwermütige wie tröstende Weise berühren. Es ist zu hoffen, dass diesem gelungenen Versuch noch einige weitere folgen werden. So sagt Frans Bak: “Für mich ist das hier nur das erste Kapitel, ich sehe das als eine fortschreitende Arbeit”.