Viele Instrumentalkompositionen in der Geschichte der Musik, auch wenn sie Formbezeichnungen wie Sonate, Suite, Sinfonia, gar Fantasie tragen, sind im Grunde Tänze. Nicht wenige Werke der sogenannten Kunstmusik haben zudem ihren Ursprung in der Volksmusik eines Landes oder verarbeiten populäre folkloristische Elemente. Unter dem Titel Saltarello , der Bezeichnung für einen schnellen Tanz aus dem 14. Jahrhundert in Italien, der sich bis in die Gegenwart als Volkstanz erhalten hat, vereint der Viola-Spieler Garth Knox nun Werke vom 12. Jahrhundert bis heute, die zeigen, wie labil, bisweilen auch willkürlich diese Grenzziehung zwischen Kunst und volksmäßigem Musizieren, aber auch zwischen alter Musik und neuem Klang, ist. Dabei stellt er in Begleitung der Cellistin Agnès Vesterman und des Perkussionisten Sylvain Lemêtre eigene Werke neben jene einer Hildegard von Bingen, John Dowlands Renaissancemusik neben die subtil mit Elektronik operierenden Stücke Kaija Saariahos, und anonyme Tanzsätze neben Vivaldis Konzert für Viola d’amore in d-Moll.