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Grandioser Verdi – Die 7CD-Edition “Grandioso!” feiert Giuseppe Verdi

Verdi: Grandioso!
18.09.2013
Wir Menschen lieben Mythen. Über den italienischen Komponisten Giuseppe Verdi erzählt man sich eine besonders eindrucksvolle Geschichte. Sein berühmter “Gefangenenchor” mit den Worten „Steig, Gedanke, auf goldenen Flügeln“ (Va, pensiero, sull’ali dorate) soll dem italienischen Volk im 19. Jahrhundert als inoffizielle Nationalhymne gedient haben. Das aus Verdis Oper “Nabucco” stammende Chorwerk wurde 1842 an der Mailänder Scala uraufgeführt, zu einer Zeit, in der Italien unter österreichischer Fremdherrschaft litt. Man sagt, dass das italienische Volk sich in seiner Unterdrückung mit dem jüdischen Gefangenenchor auf der Bühne identifizierte und ihn darum als Hymne für sich adaptierte. Vielleicht gilt Giuseppe Verdi deshalb bis heute als kulturelle Galionsfigur des Risorgimento, der italienischen Einigungsbewegung. Vor allem aber war er ein Mann des Volkes. Jemand, der die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen kannte und es verstand, diesen in seiner Musik Ausdruck verleihen.
Streifzug durch Verdis Gesamtwerk
Die anlässlich des 200. Verdi-Geburtstags 2013 erscheinende Sammlung “Grandioso!” bietet Liebhabern und Neugierigen nun die Gelegenheit, die ganze musikalische Welt des genialen Künstlers und Humanisten zu erkunden. Auf 7 CDs präsentiert sie exzeptionelle Aufnahmen aus den Archiven der Deutschen Grammophon, die durch Verdis gesamtes Oeuvre führen. Angefangen bei Opern wie “Nabucco”, “Ernani” und “Rigoletto” über “La Traviata”, “La forza del destino” und “Don Carlos” bis hin zu “Aida”, “Otello” und “Falstaff” – die Zuhörer kommen in den Genuss großartiger italienischer Interpretationen von Ausnahmestimmen wie Welitsch, Tebaldi, del Monaco und Pavarotti und deutscher Fassungen von Hans Hotter, Maria Cebotari und Heinrich Schlusnus. Darüber hinaus sind mit den Tenören Enrico Caruso und Francesco Tamagno zwei berühmte Zeitgenossen Verdis auf “Grandioso!” präsent. Beide lebten zur selben Zeit wie der Komponist und begannen ihre internationale Karriere mit einer Verdi-Oper. Tamagno inspirierte Verdi sogar mit seiner charakteristisch pulsierenden, kraftvollen Stimme und seinen explosiven Darbietungen beim Komponieren von “Otello”.  
Traditionsverbundener Neuerer

Giuseppe Verdi zählt zu den bedeutendsten Opernkomponisten der Geschichte. Er war ein Neuerer, der trotz oder gerade dank seiner Bodenständigkeit den Geist der italienischen Oper bewahrte und ihr zugleich neue Sphären erschloss. So orientierte er sich zwar an seinen Vorgängern Bellini und Donizetti, doch führte er ihr Melodrama weiter zum Musikdrama. Treibende Kräfte in seiner Musik sind Unmittelbarkeit und eine prägnante Rhythmik. Verdi definierte den Opernchor neu und brachte literarische und historische Stoffe auf die Bühne, die besonders durch ihre Menschlichkeit berührten. Die Geschichte mit der inoffiziellen Nationalhymne mag ins Reich der Mythen gehören. Doch nachdem Verdi am 27. Januar 1901 in Mailand starb, erlebte Italien eine Gedenkfeier, die mehr über sein Ansehen aussagt als der Mythos es je könnte: Unter der Leitung des jungen Arturo Toscanini stimmten über 800 Stimmen “Va, pensiero…” an. Hunderte von Trauergästen fielen spontan mit ein und ehrten damit den großen Komponisten.

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