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Volkes Wille – Die Gustav Mahler People’s Edition

Mahler People's Edition
04.11.2010
An Gustav Mahler scheiden sich die Geister. Weniger an seinen Sinfonien an sich, denn die sind über die Jahrzehnte hinweg nicht nur in das Kernrepertoire der großen Dirigenten und Orchester eingegangen und haben den Komponisten als einen der Visionäre der modernen Klangsprache fest in der Musikgeschichte verankert, sondern gelten inzwischen als Grundlage und Inspirationsquelle einer Vielzahl anderer Disziplinen, von der Filmmusik bis hin zu Remix-Projekten à la Matthew Herbert. Was vielmehr die Gemüter erhitzt, ist die Frage der Interpretation. Denn wie bei kaum einem anderen Komponisten von Weltrang gehen im Fall von Gustav Mahler die Meinungen über die angemessene Deutung seiner musikalischen Vorstellung auseinander, angefangen bei Tempo und Dynamik bis hin zu Feinheiten der Binnengestaltung der orchestralen Klangarchitektur.

Aus diesem Grund haben die Spezialisten der Deutschen Grammophon beschlossen, für eine Box-Ausgabe der Mahler’schen Symphonien einmal einen völlig anderen Weg zu gehen. Denn für die „Gustav Mahler People’s Edition“ wurden nicht nur die Spezialisten der Archive gefragt, sondern auch die Connaisseure unter den Hörern, die per Internet dazu aufgefordert wurden, ihre ideale Zusammenstellung von Interpretationen mitzuteilen. Das Projekt war ein großer Erfolg. So wurden mehr als 5000 einzelne Bewertungen und Vorschläge abgeben und mehr als 400 Kenner machten sich sogar die Mühe, jeweils einen ganzen Ideal-Zyklus zu entwerfen. Die Fülle der Einsendungen nun haben die Archiv-Spezialisten in mühevoller Kleinarbeit ausgewertet. Sie bilden die Basis, auf der die  die „People’s Edition“ aufgebaut ist. Alle Hörer, die sich an der Auswahl aktiv beteiligt haben, werden außerdem im Booklet erwähnt.

Das ist etwas Besonderes und es rundet das Defilee der großen Namen auf persönliche Weise ab, das die Edition prägt. Auf den 13 CDs, die die zehn Sinfonien von Gustav Mahler präsentieren, finden sich viele der berühmtesten Maestros der Schallplattengeschichten. Claudio Abbado ist zweimal mit von der Partie, mit den Berliner Philharmonikern und der „3.Sinfonie“ und der „7. Sinfonie“. Leonard Bernstein widmet sich mit den Kollegen aus Wien der „Symphonien Nr. 5 und Nr. 6“, Riccardo Chailly mit dem Radiosymphonie-Orchester Berlin der unvollendeten „10. Symphonie“. Herbert von Karajan leitet die Berliner Philharmoniker durch die „4. Symphonie“, Carlo Maria Giulini ist mit dem Chicago Symphony Orchestra und der „9.Symphonie“ zu hören. Schließlich bleiben noch Rafael Kubelik („Symphonie Nr.1“, mit dem Orchester des Bayerischen Rundfunks), Zubin Mehta („Symphonie N.2“, Wiener Philharmoniker) und Sir George Solti („Symphonie Nr.8“, Chicago Symphony Orchestra), die die limitierte „People’s Edition“ zu einer Grundlagenbox werden lassen, die dem Schaffen von Gustav Mahler in möglichst umfassender Weise gerecht wird.

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