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Hans Zimmer – Der König der Soundtracklöwen

13.12.2001
“Ich spiele weder auf Partys noch auf Hochzeiten.” Während des Internationalen Filmfestivals in Flandern sorgte Hans Zimmer dennoch für ein wenig Musik. Die Live-CD erscheint jetzt.
“The Wings Of A Film” ist ein sehr ungewöhnliches Album. Und das nicht nur, weil bei diesem Live-Mitschnitt ein Streichorchester, zwei Schlagwerker, drei Solo-Sänger (unter ihnen Lisa Gerard) und vier Chöre einige der größten Hits eines der erfolgreichsten Hollywood-Komponisten spielen. Schon die Anwesenheit des Urhebers ist eine Besonderheit. “Lassen Sie mich eines klarstellen. Ich spiele nicht vor Publikum, nicht bei Partys oder Hochzeiten”, sagte Zimmer. “Ich bin nicht der Typ, den man für so etwas anruft. Niemals. Ich genieße es nicht wirklich, mich in der Öffentlichkeit zum Narren zu machen. Lampenfieber? Wie wäre es mit Bühnenhorror? Ich habe mich für das Vertonen von Filmen entschlossen, weil ich mich sozusagen hinter den Bildern verstecken kann. Sie wissen schon, Musik, die gesehen, aber nicht gehört werden soll.” Zumindest was den letzten Punkt angeht, sind die meisten Regisseure, für die der in Deutschland geborene, in England aufgewachsene und seit vielen Jahren in Los Angeles lebende Komponist Filmmusiken geschrieben hat, anderer Meinung. Sie verstehen seine Musik nicht als Untermalung oder Beiwerk, sondern als integralen Bestandteil ihrer Filme.
 
Kaum einer verstehe wie er den Einfluss von Musik auf bewegte Bilder, meinte etwa Barry Levinson nach der Zusammenarbeit an “Rain Man”, wofür Zimmer den ersten seiner zahlreichen Oscars bekam. “Das Erste, was mir an Hans auffiel, war seine buttertoffeezarte Mischung aus britischem Englisch und Deutsch. Seine unbegrenzte Vorstellungskraft in Kombination mit erbarmungslosem Perfektionismus bildeten den Raketentreibstoff, der unseren Film in die Erdumlaufbahn beförderte”, sagte Rob Minkoff, für den Zimmer “The Lion King” vertonte. Und damit nicht nur einen weiteren Oscar, sondern auch den Golden Globe, den American Music Award, einen Tony und zwei Grammys gewann. Ridley Scott, Regisseur von “Gladiator” und “Hannibal”, war es, dessen Lobsalbung diesem Album den Titel gab: “Zimmers Musik verleiht einem Film seine Flügel.” Dass dieses musikalische Flügelschlagen auch ohne filmischen Beistand funktioniert, beweisen die zwölf Stücke dieser CD. Nur Fliegen ist schöner.

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