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Henry Purcell
Henry Purcell (* 10.9.1659, Westminster; † 21.11.1695, London) gilt als bedeutendster Komponist des englischen Hochbarocks. Erste musikalische Erfahrungen sammelte er als Singknabe der Königlichen Kapelle und arbeitete sich Schritt für Schritt in den Hierarchie nach oben. Im Jahr 1674 wurde er Orgelstimmer in Westminster Abbey, drei Jahre später Composer of the Violins bei Hofe, 1679 endlich selbst Organist der Westminster Abbey. Purcell stieg 1683 zum Organisten der Königlichen Kapelle auf und wurde 1683 königlicher Instrumentenverwalter. Damit war die politisch-gesellschaftliche Laufbahn für ihn beendet, und er konnte sich auf seine musikalische Arbeit konzentrieren.

Wichtig wurde Herny Purcell vor allem für die Entwicklung der englische Barockoper und der so genannten Semioperas, einer typisch britischen Mischform mit viel gesprochenem Text und musikalischen Einlagen. Außerdem komponierte er Schauspielmusiken, Kantanten, Catches und Lieder, Oden und Welcome-Songs, Kammermusik, Anthems, Kirchenmusik und Klavierwerke. Höhepunkte dieses Repertoires sind unter anderem seine drei- bis fünfstimmigen Sonaten für Streichinstrumente (1680–95), die in Anlehnung an die Consort-Music etwa eines William Byrds die Polyphonie im harmonisch anspruchsvollen Gewand perfektionieren.

Unter den Bühnenwerken ragen vor allem die Oper „Dido and Aeneas“ (1689) und die fünf Semioperas als besonders gelungene Werke heraus. Bei letzteren stütze sich Henry Purcell zum einen auf Vorlagen von William Shakespeare („The fairy queen“, 1695; „The tempest“, 1695), aber auch auf Kooperationen mit Zeitgenossen wie dem Dichter John Dryden. Mit ihm zusammen entstand etwa „King Arthur, or the British Worthy“ (1691) mit deutlich satirischen Elementen. Aus heutiger Perspektive erscheint Herny Purcell als wichtigster englischer Bühnenkomponist der Ära vor Georg Friedrich Händel.