»Hilary Hahn ist eine großartige Musikerin. In ihren Konzerten und Aufnahmen setzt sie die Zuhörer immer wieder in Erstaunen mit ihren glänzenden technischen Fähigkeiten, ihrem kultivierten Geschmack und intuitivem musikalischen Verständnis . . . sie verbindet spontan absolut sichere Virtuosität mit einer gedankenreichen Auseinandersetzung mit dem Werk . . . diese technisch atemberaubende, wunderbar fantasievolle Geigerin . . .«
Gramophone Awards Issue, London, November 2008
In Lexington, Virginia (USA), geboren, siedelt Hilary Hahn 1983 nach Baltimore um, wo sie ersten Geigenunterricht erhält. 1985 beginnt sie ein fünfjähriges Studium bei Klara Berkovich, die vor ihrer Emigration nach Baltimore 25 Jahre lang Lehrerin an der Leningrader Schule für musikbegabte Kinder war. 1990 tritt Hilary Hahn in das Curtis Institute of Music in Philadelphia ein, wo sie bei dem 83-jährigen Ysaÿe-Schüler Jascha Brodsky studiert. Neben ihrer solistischen Tätigkeit hat Hilary Hahn auch großes Interesse an Kammermusik und arbeitet zudem mit Musikern außerhalb der klassischen Musik zusammen: Sie wirkte beispielsweise als Solistin beim Soundtrack von M. Night Shyamalans Film The Village mit, als Gast bei dem Album Worlds Apart der in Austin (Texas) ansässigen Alternativ-Rockband . . . And You Will Know Us By the Trail of Dead sowie beim jüngsten Album, Grand Forks, des Sängers, Songwriters und Gitarristen Tom Brosseau.
1991
Im Dezember spielt sie erstmals mit einem Spitzenorchester, dem Baltimore Symphony Orchestra
1992
Beginnt am Curtis Institute ein Vollzeitstudium in Musik, Geisteswissenschaften und Fremdsprachen. Tritt seit diesem Sommer regelmäßig beim Skaneateles Chamber Music Festival als Kammermusikerin und Konzertsolistin auf
1993
Europadebüt mit Orchester beim Budapester Festival-Orchester in Ungarn
1994
Debüts bei weiteren großen amerikanischen Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, New York Philharmonic Orchestra und Pittsburgh Symphony Orchestra. Erster kammermusikalischer Auftritt in Europa beim Festival von Sully-sur-Loire mit ihrer späteren Recital-Partnerin Natalie Zhu
1995
Erster von vier Sommeraufenthalten beim Marlboro Music Festival in den USA mit Studium und Aufführung von Kammermusik. Deutschland-Debüt mit Orchester mit dem Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks
1996
Ihre erste Aufnahme gilt Bachs Sonaten und Partiten für Solovioline. Debüt in der Carnegie Hall. Aufführung von Bachs sechs Brandenburgischen Konzerten mit der Chamber Music Society des Lincoln Center in New York
1998
Ihre Aufnahme von Beethovens Violinkonzert und Bernsteins Serenade mit dem Baltimore Symphony Orchestra unter David Zinman wird für den Grammy® nominiert und mit dem Diapason d’or und dem Echo-Preis ausgezeichnet
1999
Bachelor’s Degree am Curtis Institute of Music. Debüts mit den Berliner Philharmonikern, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und dem San Francisco Symphony Orchestra. Aufführung und Einspielung des für sie geschriebenen und ihr gewidmeten Violinkonzerts von Edgar Meyer
2000
Ihre Aufnahme der Konzerte von Samuel Barber und Edgar Meyer erhält den Deutschen Schallplattenpreis und den Cannes Classical Award. Debüt bei den BBC Proms als Solistin bei der »Last Night« in der Londoner Royal Albert Hall; Japan-Tournee mit den Berliner Philharmonikern
2002
Unterzeichnet einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft und macht ihre erste Aufnahme für das Gelblabel, die 2003 veröffentlicht wird: vier Konzerte von J. S. Bach mit dem Los Angeles Chamber Orchestra unter Jeffrey Kahane
2004
Veröffentlichung von Elgars Violinkonzert und Vaughan Williams’ The Lark Ascending, Sir Colin Davis dirigiert das London Symphony Orchestra (Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2004). Konzertauftritte u. a. mit den Philharmonischen Orchestern von New York und Rotterdam sowie den Symphonieorchestern von Cincinnati, Toronto, Neuseeland und des NDR (Hamburg). Recital-Tourneen in Europa und den USA mit der Pianistin Natalie Zhu
2005
Recital-Tourneen mit Natalie Zhu in den USA, Europa und Fernost; Europatournee mit dem Orchestra Sinfonica di Milano »Giuseppe Verdi« sowie Auftritte u. a. mit dem Philadelphia Orchestra, St. Paul Chamber Orchestra, Symphonieorchester des schwedischen Rundfunks und dem Nationalen Philharmonischen Orchester Russlands. Ihre Aufnahme von Mozart-Sonaten mit Natalie Zhu erreicht sofort nach Erscheinen Platz 7 der klassischen Billboard-Charts und kommt in Deutschland in die Pop-Charts
2006
Konzerte mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra (in der Hollywood Bowl) und den Symphonieorchestern von San Francisco, Montreal, der BBC sowie von Köln und Frankfurt. Festivalauftritte: u. a. Aspen, Barbican Centre (Mostly Mozart), Montpellier, Verbier und Tanglewood. Veröffentlichung: Violinkonzerte von Paganini und Spohr mit dem Symphonieorchester des schwedischen Rundfunks unter Eiji Oue
2007
Konzerte in Nordamerika mit dem Cleveland Orchestra, Dallas Symphony Orchestra, Orchestra of St. Luke’s sowie den Symphonieorchestern von Chicago und Montreal. Konzerte in Europa u. a. mit dem Gothenburg Symphony Orchestra, BBC Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra und Israel Philharmonic Orchestra. Mit dem Sänger Josh Ritter tritt sie in Verbier, Aspen und beim Ravinia Festival auf. Ein besonderer Höhepunkt des Jahres ist ihr Auftritt mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und Gustavo Dudamel bei einem Konzert im Vatikan anlässlich des 80. Geburtstags von Papst Benedikt XVI., das in Italien und vielen anderen europäischen Ländern live im Fernsehen übertragen wird. Die DVD Hilary Hahn – A Portrait gibt einen sehr persönlichen Einblick in die Welt der Geigerin
2008
Zum Jahresanfang Europatournee mit dem Kölner Rundfunk-Sinfonieorchester und dem Royal Scottish National Orchestra. Im März Gastspiel in Japan mit dem BBC Philharmonic Orchestra. Zahlreiche Konzerte mit großen amerikanischen Orchestern, darunter das San Francisco Symphony Orchestra und das National Symphony Orchestra of Washington. Auftritte in Norwegen mit dem Philharmonischen Orchester Bergen und in Großbritannien mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Recital-Tournee in Europa und Auftritte mit dem Sänger Josh Ritter in den USA. Bach-Aufführungen in Deutschland mit Christine Schäfer und Matthias Goerne. Ihr Album mit Violinkonzerten von Sibelius und Schönberg mit dem Symphonieorchester des schwedischen Rundfunks und Esa-Pekka Salonen trägt der Geigerin einen Grammy® für die »Beste Solo-Aufführung (mit Orchester)« des Jahres ein. Zudem wird sie mit einem Classic FM Gramophone Award als »Künstlerin des Jahres« ausgezeichnet
2009
Spielt die Uraufführung (sowie weitere Aufführungen in den USA und in Luzern) von Jennifer Higdons Violinkonzert, das die Symphonieorchester von Indianapolis, Toronto und Baltimore und das Curtis Institute of Music gemeinsam für die Geigerin in Auftrag gegeben hatten. Sibelius’ Violinkonzert mit den Wiener Symphonikern, Glasunows Violinkonzert mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra sowie Mozarts Violinkonzert Nr. 5 mit dem Festival-Orchester Budapest. Ausgedehnte Recital-Tournee mit der Pianistin Valentina Lisitsa nach Japan, Südamerika, in die USA und durch ganz Europa. Später im Jahr ist die Veröffentlichung eines Bach-Albums vorgesehen: neben Hilary Hahn sind dort die Sänger Christine Schäfer und Matthias Goerne in Stücken aus Oratorien und Kantaten zu hören
3/2009