The Hilliard Ensemble | News | Fortsetzung und Neubeginn - Mitte September erscheint “Officium Novum” von Jan Garbarek & The Hilliard Ensemble

Fortsetzung und Neubeginn – Mitte September erscheint “Officium Novum” von Jan Garbarek & The Hilliard Ensemble

David James, Gordon Jones, Jan Garbarek, Steven Harrold, Rogers Covey-Crump © Paolo Soriani / ECM Records
© Paolo Soriani / ECM Records
06.08.2010
Mit dem Album “Officium” betraten Jan Garbarek und das Hilliard Ensemble 1994 musikalisches Neuland. Vier Jahre später konsolidierten sie den Überraschungserfolg mit dem Nachfolger “Mnemosyne”. In Zusammenarbeit mit Produzent Manfred Eicher legen sie Mitte September mit “Officium Novum” den nächsten Streich vor.

Es ist keine Fortsetzung. Es ist ein Neubeginn: „Officium Novum“. Die dritte Zusammenarbeit des norwegischen Saxophonisten Jan Garbarek mit dem Hilliard Ensemble, der beispiellosen britischen Vokalgruppe, fasziniert mit neuen Klängen, unerforschten Wegen zwischen Harmoniegesang und Instrumentalimprovisation, zwischen Ost und West, Innovation und Tradition, Spiritualität und Mystik.
Mit dem Album “Officium” hatte die ungewöhnliche Musikerallianz im Sommer 1994 auf sanfte Weise die Musikwelt revolutioniert. Der Titel war das lateinische Wort für „Dienst“, „(Pflicht-) Bewusstsein“, „Höflichkeit“ oder „Zeremonie“. Das epochemachende Werk dahinter brach mühelos, gleichzeitig „ernüchternd und erhebend“ wie es Mike Zwerin in der Herald Tribune schrieb, die bestehenden Genregrenzen auf. Eine Million Mal verkaufte sich diese zeitlose und kongeniale Verbindung aus den Saxophonimprovisationen von Jan Garbarek und dem A-cappella-Gesang der britischen Vokalgruppe Hilliard Ensemble – an Jazzfans und Freunde Alter Musik, an Klangbegeisterte, Einkehrsuchende und, nicht zu vergessen, an Feierfreudige, die in den frühen Morgenstunden zwischen Frankfurt und Ibiza zu dieser „Unio mystica der Zeiten und Räume“, wie sie die Süddeutsche Zeitung betitelte, ihre Ruhe fanden. Der schon zitierte Mike Zwerin bezeichnete die Musik als „eis-warm“ und kam zu dem Schluss: „Die Textur ist so einnehmend, dass man anschließend nicht hören möchte, was weniger rein als Bach oder Billie Holiday ist.“
Stand bei dieser ersten, von Produzent Manfred Eicher initiierten Begegnung zwischen Jan Garbarek und dem Hilliard Ensemble im Kloster St. Gerold die mittelalterliche Vokalpolyphonie im Mittelpunkt, bezog „Mnemosyne“ vier Jahre später bereits zeitgenössische Kompositionen mit ein. Auf „Officium Novum“ betreten die fünf Musiker – inzwischen auf ausgedehnten Tourneen noch enger im Klang verschmolzen und noch freier in der Interaktion – wieder musikalisches Neuland, das vornehmlich dem reichen Erbe der armenischen Musik entstammt, das das Hilliard Ensemble vor Ort in Eriwan intensiv studieren konnte. Dabei  entsteht im Harmoniegesang eine einzigartige Legierung westlicher und arabischer Einflüsse – idealer Ausgangspunkt für die spontanen Exkursionen des Saxophonisten. Mehr und mehr führt er nun auch die Sänger auf improvisatorische Nebenwege. Wo solche Wege abzweigen, wo sie wieder in den Strom der notierten Musik einmünden, wird sich auch in den internationalen Konzertauftritten ab September oft erst im unmittelbaren Zusammenspiel mit Architektur und Akustik des jeweiligen Raumes entscheiden. „Meiner Meinung nach ist es uns in unseren besten Momenten gelungen, Neues, bisher noch nicht Gehörtes darzubieten“, meint Jan Garbarek. „Es entstand etwas, das es zuvor nicht gab.“
“Officium Novum” wird am 17. September veröffentlicht werden. Ebenfalls im September beginnen Jan Garbarek und das Hilliard Ensemble ihre Gastspielreise durch Deutschland, in deren Verlauf sie bis Oktober sechs Konzerte geben werden. Die Welturaufführung von „Officium Novum“ findet am 14.09. in St. Michaelis in Hamburg statt.
14.09.2010 St. Michaelis (Hamburg)
30.09.2010 Berlin (Deutschland), Dom
04.10.2010 Heilig Geist Kirche (Heidelberg)
05.10.2010 Kloster (Eberbach)
06.10.2010 St. Agnes Kirche (Köln)
08.10.2010 Lukaskirche (München)
09.10.2010 Grossmünster (Zürich)

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