Jean Sibelius | News | Zum 150. Geburtstag – 25 Fakten über Jean Sibelius, Teil 3

Zum 150. Geburtstag – 25 Fakten über Jean Sibelius, Teil 3

Jean Sibelius
© Decca
26.08.2015
Johan Julius Christian Sibelius (Jean Sibelius), 1865 geboren, gilt als musikalisches Aushängeschild der Republik Finnland. Mit seinen Werken “Finlandia”, “Karelia Suite” oder “Valse Triste” setzte der Spätromantiker seiner Heimat gleich mehrere Denkmäler und unterfütterte den Nationalstolz der damals noch jungen Republik.
Neben den in unserem zweiten Teil genannten Werken, gehören Sibelius sieben Sinfonien zu dem Kern seines Vermächtnisses. “Die Essenz der Musik Sibelius” in einem Werk der bildenden Kunst einzufangen, haben daher viele versucht – bis heute hält man allerdings nur wenige Unterfangen für gelungen. Darunter das 1967 eingeweihte Jean Sibelius-Denkmal in Helsinki.

Robert Kajanus und Jean Sibelius

Obwohl Jean Sibelius stets seine eigenen Werke dirigierte, nahm er selbst keine davon auf. So überließ er die ersten kommerziellen Aufnahmen der Symphonien 1, 2, 3 und 5 seinem Landsmann Robert Kajanus. Auf Initiative der finnischen Regierung wurden sie in den 1930er-Jahren mit dem London Symphony Orchestra aufgenommen. Die Qualität ist unter den Anhängern Sibelius umstritten. Während einige das Dirigat von Kajanus mit dem von Sibelius gleichsetzen, monieren anderen eine stümperhafte und überstürzte Durchführung.

Das Rennen um den ersten vollständigen Zyklus

In den frühen 1950er Jahren unternahmen das Label Decca und Mercury die Anstrengung, einen kompletten Sinfonie-Zyklus von Sibelius mit nur einem Dirigenten aufzunehmen. Für Decca gingen Anthony Collins und das London Symphony Orchestra ins Studio. Auf Seiten von Mercury übernahm Sixten Ehrling mit dem Stockholmer Philharmonischen Orchester die Aufnahmen, die bereits 1953 veröffentlichen konnten. Eine frühere Initiative der finnischen Regierung, einen kompletten Zyklus aufzunehmen, war 1933 durch den Tod von Robert Kajanus gescheitert.

Sibelius letzte Komposition

Seit 1940 zog sich Sibelius aufgrund seines Alters und einer fortschreitenden Erbkrankheit zusehends aus der Öffentlichkeit zurück. Dabei verbrachte er die meiste Zeit, von kleineren Unterbrechungen während der Kriegsjahre abgesehen, auf dem Landsitz Ainola. Dort komponierte er weiter und schrieb auch weiterhin Lieder. Gerüchte über eine mögliche 8. Sinfonie machten ebenfalls die Runde. Sein letztes Arrangement beendete der Komponist 1957 mit einem Klavier-Begleitstück zu ShakespearesCome away, Death” (Kom nu hit, död!).

Der 20. September 1957

Im September 1957 begann Sibelius körperlich zusehends abzubauen. Das Händezittern, ein ererbtes Leiden, verstärkte sich und macht eine eigenständige Arbeit vollends unmöglich. Am 20. September 1957 brach der 91-Jährige Komponist bei einem späten Frühstück auf Ainola zusammen und verstarb noch am selben Tag im Kreise seiner Familie. Zeitgleich dirigierte der Brite Sir Malcolm Sargent Sibelius 5. Sinfonie in Helsinki, die auch im Radio übertagen wurde. Ein Übertragung, die sich Sibelius eigentlich nicht entgehen lassen wollte. 

Das Ende einer Legende

Bereits am 21. September 1957 verkündete die Familie Sibelius den Tod des Komponisten. Parallel gab sie bekannt, dass es keine großen unveröffentlichten Werke von Jean Sibelius gebe. Auch eine 8. Sinfonie wurde nicht gefunden, auf die so viele bis zum Schluss spekuliert hatten. Nach einer großen Anteilnahme der internationalen Öffentlichkeit, wurde Johan Julius Christian Sibelius am 30. September 1957 auf Ainola beigesetzt. Wie vom Komponisten verfügt, wurde die Zeremonie von Sibelius drei Sätzen aus der Musik “Der Sturm” (Myrsky), “Der Schwan von Tuonela” (Tuonelan joutsen), “Il tempo largo” aus der Sinfonie Nr. 4 und “In memoriam” begleitet.

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