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Mit John Williams durch die amerikanische Filmgeschichte

John Williams A Celebration
26.01.2012
Man muss weder Musik- noch Filmexperte sein, um mit dem Werk von John Williams in Kontakt zu kommen. Einige seiner Kompositionen würden allein durch Summen weltweit wiedererkannt, so häufig wurden sie zitiert. Williams’ populärste Arbeit – er schrieb zwischen 1977 und 1983 die Musik zu George Lucas’ “Star Wars”-Filmen – wurde vom American Film Institute als die bedeutendste Filmmusik des letzten Jahrhunderts ausgezeichnet. Mit dieser Musik-Trilogie brachte Williams nicht nur das seit den 50er Jahren in der Filmmusik totgeglaubte Symphonie-Orchester wieder nach Hollywood zurück, er schuf auch ein Leitmotiv, das heute tief im pop-kulturellen Gedächtnis mehrerer Generationen verankert ist.

Klassische Musik als Grundstein

Der Grundstein zu Williams’ musikalischer Laufbahn wurde bereits in seiner Kindheit gelegt. Als Sohn eines Orchestermusikers lernte er früh das Notenlesen und Klavierspielen, später kamen Trompete, Posaune und Cello hinzu. “Einer meiner Lehrer sagte immer, um ein Orchester richtig verstehen zu können, müsse man jeweils ein Instrument aus jeder Gruppe gut beherrschen”, erinnert sich der Komponist. Nach seinem Schulabschluss studierte er an der University of California Komposition und besuchte auch die Juilliard School, das renommierte Musikkonservatorium im Herzen New Yorks.

40 Jahre Williams und Spielberg


Mit dem Komponieren von Filmmusik beginnt Williams zwar bereits in den 60er Jahren und bekommt 1971 schließlich auch seinen ersten Oscar für “Anatevka”, doch als tiefgreifendstes Ereignis seiner Karriere beschreibt er stets seine erste Zusammenarbeit mit Steven Spielberg 1972 für den Film “Sugarland Express”. Hieraus entwickelt sich eine bis heute fortdauernde Freundschaft und künstlerische Kooperation. In den folgenden Jahren komponiert Williams für fast alle Filme Spielbergs, darunter auch seine bekanntesten Arbeiten wie das aus nur zwei Tönen bestehende Thema zu “Der weiße Hai” (1975), die Musik zu “E.T.”, “Indiana Jones” und “Schindlers Liste”. Erst kürzlich wurde Williams’ 46. und 47. Oscar-Nominierung für die Soundtracks zu Spielbergs “Tim und Struppi” und “Gefährten” bekannt gegeben. Er sei noch immer überaus dankbar für diese harmonische und in hohem Maße produktive Zusammenarbeit, so Williams über die letzten 40 Jahre. Spielberg meint dazu nicht minder emphatisch: “John macht meine Filme besser!”

Filmmusik – als Kunstform unterschätzt

John Williams hat mit seinem Werk etwas erreicht, das im Grunde ausgeschlossen scheint: Er löste die Filmmusik von jenem Medium, welchem sie eigentlich dienen sollte. So haben sich einige seiner Kompositionen verselbständigt. Sie existieren auch unabhängig von den Bildern oder stellen gar als Assoziationsbrücken den Film erst wieder her. Und obwohl Williams somit zu einem der einflussreichsten Komponisten unserer Zeit gezählt werden kann, wird sein Hauptarbeitsbereich – die Filmmusik – von einigen Musikkritikern und -wissenschaftlern noch immer als Stiefkind der ernsten Musik betrachtet. Doch dort, wo Kollegen wie Ennio Morricone über “die arroganten Herren Musikkritiker” schimpfen, reagiert Williams gelassen: “Filmmusik ist eine künstlerische Form, deren Bandbreite erst noch erschlossen werden muss. Was wir in den letzten 50, 60 Jahren gehört haben, war nur der Beginn eines gesamten Entwicklungsprozesses, eine Art Vorbereitung. Als künstlerische Form steckt sie quasi noch in den Kinderschuhen. Das ist das Spannende daran.”

Compilation zum 80. Geburtstag


Jene spannenden Jahrzehnte werden nun anlässlich des 80. Geburtstages von John Williams bei Decca gewürdigt. Die Zusammenstellung “John Williams – A Celebration” versammelt auf 2 CDs musikalische Meisterwerke der Film- und Musicalgeschichte, die Williams zwischen 1980 und 1989 in seiner Zeit als Chefdirigent beim Boston Pops Orchestra aufnahm. Neben eigenen Kompositionen von Williams aus den Filmen “Star Wars”, “E.T.”, “Superman” und “Indiana Jones” sind auf “Celebration” auch andere einflussreiche (Film-)Komponisten wie Henry Mancini, Max Steiner, Irving Berlin, Burt Bacharach und Leonard Bernstein zu hören.


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