Schon lange nicht mehr war sich die Fachpresse bei einem
Bayreuth-Debüt so einig wie im Fall von
Jonas Kaufmann und seinem
Lohengrin. Der Münchner Tenor ist einer der neuen Stars der diesjährigen
Richard-Wagner-Festspiele und kann stolz auf einen der Höhepunkte seiner bisherigen Karriere blicken. „Wenn man sich an Kaufmanns abgedunkelte Vokale, an sein gaumiges Timbre gewöhnt hat, dann wird sein mal strahlend-kraftvolles, dann wieder hinreißend lyrisches Singen zur Droge. Viel risikolustiger als in München, extremer in den Emotionsausschlägen gestaltet der Star – ein triumphales Bayreuth-Debüt“, meinte beispielsweise Markus Thiel im Münchner Merkur.
Claus Spahn, Klassik-Redakteur der Wochenzeitung Die Zeit, fügte hinzu: „Dass Jonas Kaufmann als Lohengrin kein Wundermann ist, der höhere Prinzipien verkörpert, kommt ihm stimmlich sehr entgegen. Er muss keinen heldentenoralen Glanz verströmen und kein visionäres Leuchten über die Rampe bringen. Er singt die Partie innig, von Wärme durchflutet, mit mattiertem Timbre und demonstrativ ausgekosteten Pianissimostellen. Vielleicht klingt manches Schlichte in seinen Phrasierungen zu hergestellt, aber musikalisch wie darstellerisch verleiht er der Aufführung auf einnehmende Weise Format und Charakter“.
Und für Julia Spinola von der FAZ stand fest: „Der neue Startenor Jonas Kaufmann gießt ein Füllhorn an Wohllauten über die Titelpartie aus, schenkt ihr Schmelz, leidenschaftlich strahlende Höhen und zarte Lyrismen“. Bis zum 27. August ist Jonas Kaufmann noch in Bayreuth auf der Bühne zu erleben. Wer immer eine Karte ergattert hat, sollte sie in Ehren halten.
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