Diese Edition war lange erwartet worden: anlässlich des 40. Todestages von
Karl Böhm, der am 28. August 1894 in Graz geboren wurde, erscheinen bei
Deutsche Grammophon erstmalig seine gesamten Orchesteraufnahmen in einer Ausgabe zusammengefasst. Nicht nur war Karl Böhm einer der bedeutendsten Orchesterleiter des 20. Jahrhunderts –
er gehörte zugleich jener Generation von Dirigenten an, deren direkter, freundschaftlicher Kontakt zu berühmten Komponisten dazu beitrug, dass ihr Werkverständnis eins zu eins auf die Konzertbühne übertragen wurde. So wie Bruno Walters Engagement für das Werk
Gustav Mahlers, war es Karl Böhms enge Verbindung mit
Richard Strauss‚ welche in der musikalischen Landschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wahrhaft glanzvolle Höhepunkte schuf.
Sein erstes Strauss-Werk, die “Alpensinfonie”, dirigierte Karl Böhm im Mai 1921 in Graz. Seine erste Strauss-Oper, “Ariadne auf Naxos” ging am 10. Oktober 1923 – euphorisch bejubelt – in München über die Bühne. Für alle damals unfassbar: der erst 27-Jährige hatte die Oper zum ersten Mal und ohne vorherige Probe dirigiert. 1934 die Nachfolge von Fritz Busch in Dresden an, der vor den Nationalsozialisten ins Ausland geflüchtet war. Während seiner Jahre an der Dresdener Semperoper verwirklichte Böhm die Uraufführungen von Richards Strauss’ Opern “Die schweigsame Frau” (1935) und “Daphne” (1938).
So war es zunächst Richard Strauss, dessen Werk sich Karl Böhm nach der Unterzeichnung seines Exklusivvertrages bei Deutsche Grammophon ausführlich widmete. Schlüsselaufnahmen wie “Till Eulenspiegels lustige Streiche”, “Ein Heldenleben” oder die sinfonische Dichtung “Don Juan” des erst 24-Jährigen begegnen uns in dieser Box in verschiedenen Aufnahmen, so etwa mit der Staatskapelle Dresden und den Berliner Philharmonikern.
Vollständige Sinfonienzyklen von Mozart, Beethoven und Schubert
Zu den Lieblingskomponisten Karl Böhms gehörte neben
Beethoven,
Schubert und
Brahms vor allem
Mozart. Ihn nannte er seinen “musikalischen Schutzpatron”. Mozart ist denn auch der größte Teil aller Aufnahmen dieser Box gewidmet – allein 24 CDs. Sie enthalten unter anderem eine vollständige Einspielung der Sinfonien von Mozart, die er 1974 mit den Berliner und den Wiener Philharmonikern verwirklichte.
Die ebenfalls vollständigen Sinfoniezyklen von Beethoven, Brahms und Schubert gehören ebenso zum Inhalt der Box wie die letzten drei Sinfonien von
Tschaikowsky, die Böhm mit dem London Symphony Orchestra einspielte, zu dem er den 1970er Jahren auch eine enge Beziehung entwickelt hatte.
Selbstredend ist auch die preisgekrönte Aufnahme von
Sergei Prokofieffs “
Peter und der Wolf” mit den Wiener Philharmonikern enthalten, bei der der Schauspieler Karlheinz Böhm den Sprecherpart übernommen hatte.
Karl Böhm im Wort
Für Sammler besonders interessant sind die beiden CDs mit Sprachbeiträgen, auf denen Karl Böhm sich zu seinem Verhältnis und seinen Umgang mit Mozarts Musik äußert sowie eigene biographische Anmerkungen macht, komplettiert durch eine weitere CD mit Probenmitschnitten von Schuberts 9. Sinfonie C-dur.
Als Bonus gibt es den kompletten Mozart-Sinfonie-Zyklus mit den Berliner Philharmonikern auf Blu-ray Audio Disc in einem 24-bit Remastering. Die bevorstehende Veröffentlichung der Box mit 67 CDs in Originalhüllen spiegelt das Bild eines herausragenden Künstlers wider, dessen Akribie und Präzision bewundert und gefürchtet wurden und dessen Credo so einfach wie unerschütterlich war: “Das wichtigste ist der Wille des Komponisten und das Werk, das aufgeführt wird.” Zusammen mit der bereits veröffentlichten THE OPERAS Box bildet diese Edition dann Böhms gesamte Diskographie auf DG ab.
Die Box kann ab dem 2. Juli exklusiv im Deutsche Grammophon Store vorbestellt werden.