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ECM 40: Highlights Teil 7

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© ECM Records / Universal Music
30.09.2009
Miroslav Vitous: Universal Syncopations

Für Miroslav Vitous war es ein umfassendes Projekt. Anfang 2000 hatte der in Prag geborenen und für die Free- und Fusion-Ära maßgebliche Bassist damit begonnen, Klangfarben einer Allstar-Band auszuforschen, die ihn mit Jan Garbarek, Chick Corea, John McLaughlin und Jack DeJohnette zusammenbrachte. Es wurde eine rundum kraftvolle Band der Alleskönner, der er für einige Passagen weitere Bläser entgegensetzte, die aber vor allem druch enorme musikalische Präsenz überzeugte. “Universal Syncopations” entwickelte sich zu einem Kompendium modern jazziger Ausdrucksmöglichkeiten, situiert zwischen den Stilen, mal frei fleißend, dann streng geführt, mal zart schweifend, dann wieder stringent und klar arrangiert. Und es wurde eines dieser Alben, das auch nach vielen Malen im CD-Player noch immer überraschende, unerwartete Momente bereit hält.

Tomasz Stanko Quartet: Lontano

Eine ideale Situation. Für die Aufnahmen von “Lontano”, dem dritten Album, das der polnischen Startrompeter Tomasz Stanko mit seinem jungen Trio um den Pianisten Marcin Wasilewski verwirklichte, reisten die Musiker direkt im Anschluss an eine ausgedehnte Tournee durch Fernost im November 2005 ins südfranzösische Studio, um an die Energie anzuknüpfen, die sich durch die gemeinsamen Konzerte angesammelt hatte. Heraus kam eine konzentrierte Mischung aus kollektiver Gruppenenergie und individueller Freiheit, die sich in überwiegend eigenen Kompositionen manifestierte. Neun Stücke enstanden, mal suitenhaft ausladend, dann wieder balladesk und kompakt, in jedem Ton aber beseelt von einer Kraft und ästhetischen Klarheit, die “Lontano” als konsequente Fortsetzung eines Weges der gemeinsamen Intution präsentierte, die irgendwann in den Neunzigern in polnischen Clubs begonnen hatte.

Anouar Brahem: Le pas du chat noir

Mit “Barzakh” hatte es in den frühen Neunzigern begonnen und führte über viele Wege zu einem Meisterstück wie “Le pas du chat noir”. Der Oud-Meister Anouar Brahem hatte über die Jahre eine eigene Form der Kammermusik entwickelt, die zu gleichen Stücken in der orientalischen Tradition wie in der jazzgetönten Improvisation, in der Kammermusik wie in den individuellen kulturellen Anschauungen der Beteiligten gründete. Das im Juli 2001 aufgenommene Album brachte ihn mit dem Akkordeonisten Jean-Louis Matinier und dem pianistischen Klangpoeten François Couturier zusammen. Alle zusammen atmeten diese besondere Luft der Introspektion, die intensive und zugleich verhaltene, ruhige und zugleich berauschende Musik entstehen ließ. Von allen Aufnahmen, die Anouar Brahem bis dahin gemacht hatte, war “Le pas du chat noir” die in ihrer Klangwirkung europäischste, die zugleich die Wurzeln einer künstlerischen Sprache offenbarte, die weit in die Vergangenheit der arabischen musikalischen Erfahrungen hinein reichte.

Keith Jarrett: My Song

Es war eine Phase der Übergangs. Bis Mitte der Siebziger hatte Keith Jarrett seine Kunst des Solo-Spiels mit spektakulären Konzerten voran getrieben. Dann begann er, sich mehr auf die kompositorische Arbeit zu konzentrieren und mit Bands zu arbeiten, die ihm ungewohnte Klangfarben im System bescherten. Neben seinem amerikanischen Quartett war es vor allem die europäische Band mit dem Saxofonisten Jan Garbarek, dem Bassisten Palle Danielsson und dem Schlagzeuger Jon Christensen, die ihn faszinierte. Denn hier liefen amerikanischen und europäische Einflüsse zusammen. Zeitgenössisches kombinierte sich mit freiem Spiel, kammermusikalischer Impetus mit expressionistischer Wucht, dazu ein völlig eigenes Soundgefühl, das seine skandinavischen Kollegen formulierten. “My Song” brachte diese Sprache im November 1977 auf den Punkt, mit sechs Stücken, die Keith Jarrett ebenso wie die übrigen Beteiligten die Tür zu neuen Klang- und Darstellungsräumen öffneten.

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