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ECM-Neuheit auf Vinyl: Keith Jarretts “Bordeaux Concert”

Keith Jarrett
13.10.2022
Fünf Konzerte gab Keith Jarrett, als er im Juli 2016 seine (wie sich erst im Nachhinein herausstellte) finale Solo-Tournee durch Europa unternahm. Den Auftakt machte der Pianist am 3. Juli mit einem Konzert im Nationalen Béla-Bartók-Konzertsaal in Budapest, dem im Laufe der nächsten zwei Wochen noch Auftritte in Bordeaux (am 6. Juli im Auditorium der Opéra National de Bordeaux), Wien (am 9. Juli im Goldenen Saal des Musikvereins), Rom (am 12. Juli im Auditorium Parco Della Musica) und schließlich München (am 16. Juli in der Philharmonie am Gasteig) folgen sollten. Das “Bordeaux Concert”, das Ende September auf CD erschien und nun auch als Doppel-Vinyl vorliegt, ist nach “Munich 2016” und “Budapest Concert” bereits das dritte Album von dieser durch und durch denkwürdigen Tournee.
In der weltweiten Presse wird “Bordeaux Concert” als eine von Jarretts besten Solo-Aufnahmen gefeiert und oft mit seinen bahnbrechenden und nach wie vor immens populären Solo-Live-Alben der 1970er Jahre verglichen: dem “Köln Concert” und “Solo Concerts: Bremen/Lausanne”. “Der Meister der Solo-Klavierimprovisation bewies bei diesem Auftritt im Jahr 2016, dass seine spontane Alchemie so faszinierend wie immer war”, urteilt etwa John Fordham im Guardian. Auf All About Jazz wiederum meint Mike Jurkovic: “Das auf allen Ebenen kommunikative ‘Bordeaux Concert’ versetzt den Hörer in die Mitte der ersten Reihe, wo er sich ganz auf Jarrett und seine momentane Muse konzentrieren kann… Die Lichter gehen aus und Jarrett, der an diesem Abend besonders von den stillen Imaginationen besessen ist, mit denen er sein Publikum seit jeher in Bann schlägt und verzückt, erschafft eine allumfassende, atemberaubend flüssige, eindringlich lyrische dreizehnteilige Suite.” Und im Wall Street Journal schreibt Stuart Isacoff: “Das ‘Bordeaux Concert’ ist eine Hymne an die Spontaneität. Als Jarrett die Bühne des Auditorium der Opéra National de Bordeaux betrat, hatte er keine Vorstellung von dem, was er spielen würde; den Eingebungen des Augenblicks folgend, gestaltete er die Musik in langen, ausgefeilten Improvisationen aus, die je nach Lust und Laune fortgesetzt oder beendet wurden. Wie genau er das geschafft hat, bleibt ein Rätsel.”
 
 

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