kevin veröffentlicht sein Debütalbum “Endstation”
Wenn man “kevin” und damit nicht einfach nur den eigenen Vornamen als Künstlernamen trägt, dann muss man sich seiner Sache schon sicher sein. kevin ist sich seiner Sache sicher und das darf er auch. Mit seinem Debütalbum “Endstation” setzt er aus dem Stand einen Maßstab für einen zeitgemäßen Emo Sound aus Deutschland und beweist, dass intimes Songwriting und abgefuckter Style doch noch ganz gut zusammen gehen.
Der Weg zu besagter “Endstation” war nicht immer einfach, geschweige denn gradlinig. Es gäbe unzählige Halte des 23 Jährigen, mit denen man auf dieser Reise einsteigen könnte. Da wäre zum Beispiel seine durchaus außergewöhnliche Kindheit in der Nähe von München. Oder der Umzug allein nach Berlin im Teenager Alter und ein Faible dafür, sich selbst zu betäuben. Die Zeit im siebten Stock am Berliner Anhalter Bahnhof. Eine erste kleine Karriere in Deutschlands Soundcloud Bubble, die von kevin mittlerweile schon wieder offiziell für beendet erklärt wurde. Oder eben beim mittlerweile knapp zwei Jahre alten Song “Endstation” auf dem das Album fußt.
Denn über die neuen zehn Songs von “Endstation” stellt sich kevin beinahe therapeutisch dem Kampf mit der eigenen Person, dessen Facetten er im gleichnamigen “alten” Song noch als überwältigend und aussichtslos empfindbar gemacht hat. Das heißt natürlich nicht, dass kevin ganz plötzlich erwachsen geworden ist. Noch immer wird in Kleinstädten auch mal in Einfahrten gekotzt. Mutiger werden musste er aber. Schon auf dem Intro “Erbgut” konfrontiert er sich Zeile für Zeile selbst. “Ich bleib immer dieses Kind” ist bei dem Weg, den kevin eingeschlagen hat, nicht nur irgendein Satz. Die Kindheit, die kevin erlebt, ist tatsächlich in erster Linie von Gitarren und Pop Kultur geprägt. Die Mama Goth, der Papa Metalhead, zieht er Sommer für Sommer mit ihnen über die härteren Rockfestivals, die man in Deutschland so findet und saugt nebenbei die DNA der Genres auf. Es ist natürlich zu ihm gekommen, heute entsteht die Ästhetik in seinen Projekten aus dem, was ihn als Kind umgeben hat. Gleichzeitig ist er durch diese Szenen schon als Kind immer wieder konfrontiert mit Rausch. “Was soll ich tun Ich glaub' ich hab den Konsum in meinem Erbgut”, singt kevin schon in den ersten Minuten des Albums noch etwas zurückhaltender. “Die Lebensstile
die sich auf dem Album gegenüber stehen sind: Ich auf Drogen. Und: Ich ohne Drogen”, erklärt er dazu. kevin das kann man sicher so sagen, hat keine einfache Beziehung zu Drogen. Besonders dringlich hört man das auf “Filter”. Denn da weicht die anfängliche Zurückhaltung. “Junge hör auf!” schreit er sich mahnend an. Dem verzweifelten Chorus werden melancholische, verträumte Midwest Emo Gitarrenlinien entgegengestellt, über die sich kevin vom erneuten Erleben seines Scheiterns immer wieder aufrappelt.
Der verletzliche Kern des Albums wird eingehüllt von aufgepumpten Pop Punk Brettern. Hinter offensiv plumpen Songtiteln wie “Null auf Hundert” oder “Fick die N achbarn” bekommt man tatsächlich einen Einblick in seinen Struggle mit dem Musik machen. Aus der ruhigen Nähe vom zugegebenermaßen spießigen München findet sich kevin mit 18 in Berlin in einer kleinen Wohnung im Plattenbau wieder. “Siebter Stock” in der Nähe vom Anhalter Bahnhof. Eine prägende Zeit für ihn. Aber Musik machen geht nicht. “Du hast halt oben, unten, links, rechts, überall Leute.” fuckt kevin sich ab, wenn er von seiner Wohnsituation berichtet. Es beginnt eine Zeit des ständigen Umziehens, ein paar Monate hier, ein halbes Jahr dort.
In dieser Episode überschneiden sich kevins künstlerische Leben. Angefangen hat er unter einem anderen Pseudonym im Internet mit bouncendem Rap überall zwischen Emo, Cloud und Trap. Aber auch damals finden sich schon erste Songs mit Gitarre und echtem Schlagzeug zwischen den Hip Hop Produktionen. Eine Note von zerrendem Digicore und Autotune Rap steckt in “Fick die Nachbarn” immer noch. Und irgendwann zahlt es ich dann doch aus, irgendwann heißt es “endlich ist ein bisschen Geld da”! Den Rausch darüber transportiert “Null auf Hundert” ohne einen Filter. Denn endlich kann er die improvisierten Aufnahmesituationen gegen ein richtiges Studio eintauschen. Das erste Ergebnis dieser Möglichkeit kann man sich bereits seit letztem Sommer anhören. kevins erste EP " entstand zusammen mit den Produzenten Ericson Melle und destilliert die Zeit in der Platte in 13 Minuten schrammelnden Pop Punk. Auf " finden sich diese Zeit und dieser Sound in “Siebter Stock” noch einmal wieder.
Für das Album hat sich kevin wieder mit zwei Begleitern aus seiner musikalischen Vergangenheit eingeschlossen. sparr00w und pls.no schon die Künstlernamen sind durch und durch digital haben in der Arbeit am Album einen warmen Sound kreier t, den man von ihnen so wohl nicht hätte kommen sehen. Das zeigt sich insbesondere in den drei wohlgehüteten Songs im Zentrum der Platte. “Interlude”, “Spiegelbild” und “Ich mach das nicht mit Absicht” sind schon in ihren Einzelteilen verträumt und kreisen um wunderschöne Gitarren. Im " erlebt " seinen großen Post Hardcore Moment, wenn kevin für mehr als eine Minute dem vom gewaltigen Schlagzeug angepeitschten Instrumental die Bühne überlässt. Nur um dann in “Spiegelbild” auf die Intimität einer akustischen Emo Ballade voller Hoffnungslosigkeit herunterzuschrumpfen. “Ich mach es nicht mit Absicht” treibt schließlich an zu neuer Kraft. Wie schon in “Filter” rappelt sich kevin wieder auf, klopf den Staub ab, dieses Mal begleitet von Dream Pop.
Im Album ist auch ein Zeitraum des Entliebens und sich wieder neu Verliebens eingefangen. Das gilt klar für die Drogen, aber eben auch fürs ganz Private. Und deshalb feuert kevin nach all dem Kämpfen auf “Entzug” in einem juvenil naiven Emo Loves ong doch noch mit Euphorie und Hoffnung um sich. Am Ende kommen wir trotzdem beim Unvermeidlichen an: dem Anfang. “Endstation ( 2)” rekapituliert das Straucheln als Dauerzustand. Obwohl es im letzten Jahr unbestreitbar nach vorne ging, ist da auch jetzt noch ein “ungefülltes Loch”. Das Gefühl, auf der Stelle zu treten und doch die ganze Zeit fast angekommen zu sein, nur um zum Schluss wieder in alte Muster zurückzufallen. Grade jetzt, ein paar Wochen vor Albumrelease, muss kevin schon wieder raus aus einer Wohnung.
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