Die Oper Rigoletto hat
Giuseppe Verdi Weltruhm eingebracht. Die Rolle des Herzogs von Mantua ist für Pavarottis einzigartige Stimme wie gemacht. Der schürzenjagende Adelige ist zwar alles andere als ein edler Sympathieträger, aber die spielerischen und gesanglichen Herausforderungen, die die Rolle mit sich bringt, geben
Luciano Pavarotti die Möglichkeit, in der Inszenierung zur Höchstform aufzulaufen und alle seine künstlerischen Qualitäten unter Beweis zu stellen. Zur großen Freude aller Opernfans hat die
Decca in den Archiven der MET gegraben und den Livemitschnitt einer phänomenalen Inszenierung aus dem Jahr 1981 entdeckt. Spektakulär!
In Verdis beliebter Oper reiht sich eine wunderbare Arie quasi an die andere: Mit “Questa o quella” brilliert Pavarotti gleich zu Beginn der Oper. Kurz darauf erklärt er – verkleidet als Student – Rigolettos Tochter Gilda mit “È il sol dell’anima, la vita è amore” hinreißend seine Liebe. Die Arie “La donna è mobile” aus dem dritten Akt ist weltberühmt und gehört zu den Paradestücken jedes Tenors. Pavarotti verleiht ihr unvergleichlichen Glanz und beeindruckt mit müheloser Leichtigkeit. Im Jahr 1981 war Luciano Pavarotti gerade 46 Jahre alt und auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Die New Yorker Rigoletto-Produktion ist ein glänzendes Zeugnis dieser Blütezeit. Danach sollte Pavarotti sich von den Opernbühnen langsam zurückziehen, um sich zunehmend Konzerten und Fernsehproduktionen zu widmen. Ende der 1980er Jahre trat er auch als Regisseur in Erscheinung.
Mr. Rigoletto & friends
In der sensationellen New Yorker Inszenierung ist Luciano Pavarotti nicht der einzige künstlerische Lichtblick. Auch die anderen Rollen sind meisterhaft besetzt. Der kanadische Bariton Louis Quilico trug den Spitznamen “Mr.Rigoletto” – und das völlig zurecht. Seine Interpretation des verschrobenen Hoffnarren im Harlekinkostüm ist auf den Punkt gespielt, seine Stimme hat eine wundervolle samtig-sonore Tiefe. Die französische Sopranistin Christiane Eda-Pierre feierte ein Jahr zuvor ihr Debüt als Konstanze an der New Yorker Metropolitan Opera und bezaubert als Gilda mit strahlendschöner Stimme und viel Ausdruck. Wenn Luciano Pavarotti, Isola Jones, Christiane Eda-Pierre und Louis Quilico im dritten Akt alle gemeinsam das Quartett “Bella figlia dell’amore” singen, dann geht einem beim Hören das Herz auf.
Der Dirigent James Levine schafft es unterdessen, die Sänger, das Metropolitan Opera Orchestra sowie den Chor der MET wunderbar aufeinander abzustimmen und auszubalancieren. So gerät dieses wunderbare LIVE Erlebnis auch 33 Jahre nach seiner Aufführung zu einem perfekten Operngenuß und gehört zweifellos in den DVD-Schrank jedes Opernliebhabers.