Pierre Henry, der Vater der Musique concrète, schuf mit seiner “Zehnten Sinfonie von Beethoven” eine schöpferisch-experimentelle Klang-Collage mit charakteristischer Klanglichkeit. Das Werk wurde bereits 1979 in der Bonner Beethovenhalle uraufgeführt und 1998 beim Montreux Jazz Festival vom Komponisten als “Remix” überarbeitet. Im Beethoven-Jahr 2020 erlebt es nicht nur eine Welt-Tour mit zahlreichen Aufführungen u.a. in der neuen Philharmonie Paris, in Tokio und Warschau, sondern stellt eine wichtige Gegenposition Neuer Musik dar, die sich das Material von Beethoven schöpferisch aneignet und durch Rhythmen, Filter, hinzugefügte Frequenzen, Loops und Überlappungen bearbeitet. Frei nach Pierre Henry: “Die Revolution beginnt beim Hören … Für den Musiker ist das gleichzeitig ein experimentelles und ein imaginatives Abenteuer. Ich verstehe diese Musik als Verlängerung der und Hinauswachsen über die klassische Musik.”