Luke Howard | News | "Absolut himmlisch", "herzöffnend schön" – der Pianist und Komponist Luke Howard veröffentlicht sein drittes Album "Open Heart Story"

“Absolut himmlisch”, “herzöffnend schön” – der Pianist und Komponist Luke Howard veröffentlicht sein drittes Album “Open Heart Story”

Luke Howard
© Jeff Andersen Junior/ Mercury KX
24.05.2018
Mit seinem neuen Album “Open Heart Story”, das beim renommierten Neoklassik-Label Mercury KX erscheint, gelingt dem australischen Pianisten und Komponisten Luke Howard der Sprung von “Down Under” auf die Nordhalbkugel, der Sprung vom Geheimtipp in den Fokus.
Howard begann seine musikalische Karriere zum Beginn dieses Jahrhunderts. Zwischen 2005 und heute spielte er rund drei Dutzend Stücke für Film, TV und Spielkonsole ein. Er hat mit dem isländischen Komponisten Ben Frost kollaboriert und ist mit den Techno-DJs/Produzenten Derrick May und Jeff Mills aufgetreten. 

Ohne nach rechts und links zu schauen, ist Howard seinen eigenen Weg gegangen

Entsprechend zeigt Howard schon bei den ersten Klängen von “Open Heart Story” ganz souverän eine ganz eigene Identität, Stoßrichtung und Spielart. Aufgenommen in Melbourne und Berlin, mit Piano und einem 23-köpfigen Streichorchester, ist die Stimmung in seinen Stücken aufgeräumt und kontemplativ. Sein Anschlag ist härter als Richters, sein Tonfall nüchtern und prägnant, die elektronische Nachbearbeitung ganz subtil und kosmetisch. Howard bekennt sich auf dem ersten Stück von “Open Heart Story” ganz klar zu seinem Idol Johann Sebastian Bach. Im Verlauf des Albums verneigt er sich vor Ryuichi Sakamoto, dessen Alben mit dem Yellow Magic Orchestra er in den frühen 1980er-Jahren aus der Plattensammlung seines Vaters fischte. In “Blossom” verwendet er filigrane melodische Figuren, die Erik Satie heute hätte schreiben können. Den Zweiteiler “Bear Story I + II” komponierte Howard ursprünglich für eine Filmdokumentation über ein Bärenreservat im Osten Russlands.

Howards instrumentale Stücke passen perfekt ins Panorama der heutigen Post-Klassik 

Seine Stücke umschließen klassische Kompositionen mit moderner elektronischer Studioproduktion, sie erinnern an Soundtracks, wie beispielsweise die von James Newton Howard. Sie überzeugen bei genauem Hinhören und gefallen genauso als akustische Kulisse. Sie haben minimalistische Klangkonstruktionen, wie in den Arbeiten von Steve Reich und Philipp Glass.
Das zentrale Stück von “Open Heart Story” ist “Hymn”. Hier schreiten im ruhigen Herzschlagtempo arrangierte, ergreifende Streicherharmonien über einem schlichten meditativen Pattern voran. Das Stück “The Map Is Not The Territory” im Bonusmaterial der digitalen Ausgabe des Albums verdeutlicht, wie sehr Howard auch das Werk Arvo Pärts durchdrungen hat.
“Open Heart Story” schließt den Kreis mit seiner bisherigen Arbeit. Howards Debütalbum “Sun, Cloud” beschrieb die BBC-Moderatorin Mary Anne Hobbs als “absolut himmlisch”. 2014 erschien die Remix-Version “Night, Cloud”. Der “herzöffnend schöne” (BBC) Klang seines zweiten Albums “Two Places” (“ganz bewusst KEIN weiteres Album mit traurigem Piano und Streichern”, so Howard) brachte ihn 2016 weiter ins Zentrum der internationalen Post-Klassik-Szene. Keineswegs zu früh erreicht er nun als Künstler der Kaderschmiede Mercuy KX, bei der gerade auch alle seine bisherigen Alben neu erschienen sind, weltweit ein größeres Publikum. Absolut verdient!
 

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