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Ehrenpreis für den Produzenten Manfred Eicher

Manfred Eicher
© ECM Records / Robert Lewis
04.02.2022
Es ist noch gar nicht so lange her, da feierte ECM Records seinen 50. Geburtstag. Und die halbe Musikwelt feierte begeistert mit. Zu diesem Zeitpunkt konnte das in Gräfelfing bei München ansässige und nach wie vor unabhängige Label bereits auf einen Katalog mit mehr als 1.600 Aufnahmen zurückblicken, der seither nur noch weiter angewachsen ist. Jetzt ist Gründer Manfred Eicher, der seit 1969 die maßgeblich treibende Kraft bei ECM Records ist, für seine Rolle als Produzent vom Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. mit dem Ehrenpreis bedacht worden. Eine Ehrung, die – mit Verlaub! – eigentlich schon lange überfällig war. Denn kaum ein anderes deutsches Label hat in den zurückliegenden fünf Dekaden mit seinen Produktionen im Bereich des Jazz, der Klassik und der zeitgenössischen Musik weltweit solch hohe Maßstäbe gesetzt wie ECM. Und nahezu immer zeichnete Manfred Eicher höchstpersönlich für diese brillanten Produktionen verantwortlich.
In der Laudatio für die Preisverleihungs-Jury sagt Tobias Rapp: “Es gibt nicht viele Europäer, die von sich behaupten können, den Gang des Jazz mitgestaltet zu haben – dieser großen Musik des schwarzen Amerika. Vielleicht ist Manfred Eicher sogar der einzige. Mit ECM, seiner Plattenfirma, Anfang der Siebziger gegründet, für die er hunderte von Aufnahmen produziert hat, ist ihm genau das gelungen: eine eigene Ästhetik und Haltung zu prägen. Einen kammermusikalischen Sound, eine bestimmte Art der Covergestaltung, Zeichen seiner Liebe für die Künstlerinnen und Künstler. Eicher ist alles: Der Produzent der Musik, ihr Mitdenker, ihr Handlungsreisender, ihr Impresario. Das Art Ensemble of Chicago, Keith Jarrett, Jan Garbarek, Tomasz Stańko – die Mischung der Künstler auf ECM wird durch Eichers Geschmack zusammengehalten. Das betrifft ebenso die exquisiten Aufnahmen mit klassischer Musik, alter und neuer, die er schon seit vielen Jahren produziert. Steve Reich und Arvo Pärt gab er damit eine Heimat, all dies unterstreicht nur die weltumarmende Neugier dieses Renaissancemanns der Klänge.”
 

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