»Mit ihrem wunderschönen Klang – üppig, leicht und strahlend – und ihrer makellosen Technik gehört Dueñas bereits zu den Besten. Sie arbeitete eine Vielzahl von Nuancen heraus und wechselte mühelos vom Bravourösen ins Flüstern.«
Bachtrack, Rezension einer Aufführung von Francks Violinsonate bei ihrem Recital-Debüt in der Carnegie Hall im Oktober 2024
Die spanische Geigerin María Dueñas begeistert ihre Hörer durch die atemberaubende Vielfalt der Farben, die sie ihrem Instrument entlockt. Ihr technisches Können, ihre charaktervollen Interpretationen und ihre künstlerische Reife beeindrucken Kritiker und Wettbewerbsjurys gleichermaßen. Sie konzertiert mit renommierten Orchestern und Dirigenten und ist auch eine passionierte Kammermusikerin, die unter anderem mit dem Bariton Matthias Goerne, dem Pianisten Itamar Golan und dem Gitarristen Raphaël Feuillâtre aufgetreten ist. María Dueñas ist langjährige Schülerin des renommierten Pädagogen Boris Kuschnir an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien.
»Rückhaltlos und erfreulich individuell« sei ihr Spiel, konstatierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung und The Strad sah ihren Erfolg »außer Frage«, nachdem sie eine ganze Reihe von internationalen Geigenwettbewerben gewonnen hat. Dazu zählt vor allem ihr live gestreamter Siegeszug beim Menuhin-Wettbewerb 2021, wo sie neben dem ersten Preis auch den Publikumspreis und zugleich eine weltweite Fangemeinde gewann.
Im September 2022 unterzeichnete María Dueñas einen Exklusivvertrag bei Deutsche Grammophon. Sie eröffnete ihre DG-Diskografie mit dem Violinkonzert von Beethoven, für das sie ihre eigenen Kadenzen schrieb. Das Beethoven and Beyond betitelte Album enthält zudem fünf Bravourstücke für Violine und Orchester von Kreisler, Saint-Saëns, Spohr, Wieniawski und Isaÿe und auf einer Begleit-CD bringt die Künstlerin Kadenzen zu Gehör, die von denselben Komponisten für den ersten Satz des Beethoven-Konzerts geschrieben wurden. Das mit den Wiener Symphonikern und Manfred Honeck live im Wiener Musikverein aufgenommene Album erschien im Mai 2023. Es erhielt euphorische Kritiken (»Was für eine Musikerin, und was für ein Start in die Aufnahmekarriere«, staunte Gramophone) und brachte Dueñas einen OPUS KLASSIK als Nachwuchskünstlerin des Jahres ein. Während der Preisverleihung performte sie Brahms’ Ungarischen Tanz Nr. 1 mit ihrem DG-Kollegen Bruce Liu und erhielt außerdem den Publikumspreis der Welt am Sonntag.
Auf ihrem zweiten Album für Deutsche Grammophon, das im Februar 2025 erscheint, widmet sie sich den legendären 24 Capricen von Paganini. Sie ergänzt das Werk durch Stücke von Komponisten, die der Teufelsgeiger inspirierte – von Hector Berlioz bis Gabriela Ortiz. In der Kammermusik begleiten sie der Geiger Boris Kuschnir, die Pianisten Itamar Golan und Alexander Malofeev sowie der Gitarrist Raphaël Feuillâtre. Im Orchestralen tritt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter Leitung von Mihhail Gerts an.
Jüngste Highlights in María Dueñas‘ Konzertkalender waren im vergangenen Oktober die Uraufführung von De Cuerda y Madera von Gabriela Ortiz beim :alpenarte Festival in Schwarzenberg und ihr Recital-Debüt in New Yorks Carnegie Hall sowie im November eine Tour durch Österreich und Deutschland mit den Wiener Symphonikern (Bruchs Violinkonzert Nr. 1 und Beethovens Violinkonzert). Zu Beginn des Jahres 2025 spielt sie Korngolds Violinkonzert mit dem Philharmonia Orchestra unter Marin Alsop in Las Palmas, Santa Cruz de Tenerife, Madrid und Barcelona (Januar) und mit der Staatskapelle Berlin unter Paavo Järvi in Berlin (Februar); Lalo’s Symphonie espagnole mit dem Cleveland Orchestra und Stéphane Denève in Florida (Januar/Februar) sowie mit dem Budapest Festival Orchestra und Andrés Orozco-Estrada in Turin, Budapest und Pécs (April); und Saint-Saëns’ drittes Violinkonzert in Pittsburgh mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter Manfred Honeck (Februar) sowie mit dem Orquesta Sinfónica de Castilla y León unter Vasily Petrenko in Valladolid (April).
Geboren 2002 in Granada, verliebte María Dueñas sich in die klassische Musik durch die Aufnahmen, die ihre Eltern ständig zu Hause spielten, und durch Besuche von Konzerten in ihrer Heimatstadt. Mit sechs Jahren begann sie Geige zu lernen, ein Jahr später ging sie an das Konservatorium in Granada. Als sie 2014 von Juventudes Musicales de Madrid ein Auslandsstipendium gewann, ging sie nach Dresden, um an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber zu studieren. Dort wurde sie schon bald von dem Geiger Wolfgang Hentrich und dem Dirigenten Marek Janowski entdeckt, auf dessen Einladung hin sie später ihr Debüt als Solistin beim San Francisco Symphony Orchestra geben sollte. 2016 zogen sie und ihre Familie nach Österreich, damit sie auf Empfehlung ihres Mentors Vladimir Spivakov an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien und der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz studieren konnte.
Die vielseitige Künstlerin entdeckte ihre Freude am Komponieren, als sie begann, Kadenzen für Mozarts Violinkonzerte zu schreiben. Ihr Stück Farewell für Soloklavier erhielt einen Preis beim Jugend-Kompositionswettbewerb »Von fremden Ländern und Menschen« 2016. Aufgenommen von Evgeny Sinaisky wurde es zu einem während der Pandemie gefilmten Musikvideo gestaltet.
Die Reihe ihrer Wettbewerbssiege begann mit der Zhuhai International Mozart Competition 2017 und der Vladimir Spivakov International Violin Competition 2018. 2021 war sie nicht nur beim Menuhin-Wettbewerb erfolgreich, sondern gewann auch den ersten Preis des »Getting to Carnegie«-Wettbewerbs, den Grand Prix der Viktor Tretyakov International Violin Competition und den Förderpreis des Rheingau Musik Festivals. Von BBC Radio 3 wurde sie als eine der New Generation Artists 2021–23 ausgewählt.
María Dueñas spielt die Nicolò Gagliano-Violine von 17?4, eine Leihgabe der Deutschen Stiftung Musikleben, und die Stradivari »Camposelice« von 1710, eine Leihgabe der Nippon Music Foundation.
11/2024