»María Dueñas‘ Fähigkeiten auf der Geige erinnern an die großen Meister der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.«
La Nueva España, Rezension einer Aufführung des Violinkonzerts von Sibelius in Oviedo, Januar 2021
»Ein so gefühlvolles, expressives Spiel sollte man einer 19-Jährigen eigentlich nicht zutrauen, aber sie lotete emotionale Tiefen aus, die vielen weitaus erfahreneren Musikern entgehen.«
The Times, Rezension einer Aufführung des Violinkonzerts Nr. 1 von Schostakowitsch in Glasgow, Februar 2022
Die spanische Geigerin María Dueñas begeistert ihre Hörer durch die atemberaubende Vielfalt der Farben, die sie ihrem Instrument entlockt. Technisches Können, künstlerische Reife und charaktervolle Interpretationen kommen in ihren Darbietungen zusammen. Gleichermaßen einig sind sich darin Kritiker und Wettbewerbsjurys sowie renommierte Orchester und Dirigenten, die sie zu sich auf die Bühne bitten. Sie ist langjährige Schülerin des renommierten Pädagogen Boris Kuschnir an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien.
»Rückhaltlos und erfreulich individuell« sei ihr Spiel, konstatiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung, und für The Strad steht ihr Erfolg »außer Frage«, denn schon jetzt hat sie eine ganze Reihe von internationalen Geigenwettbewerben gewonnen. Zu ihnen zählt nicht zuletzt ihr live gestreamter Siegeszug beim Menuhin-Wettbewerb 2021, sie gewann neben dem ersten Preis auch den Publikumspreis und zugleich eine weltweite Fangemeinde.
Dueñas unterzeichnete im September 2022 einen Exklusivvertrag bei Deutsche Grammophon und eröffnet ihre DG-Diskografie mit dem Violinkonzert von Beethoven, für das sie ihre eigenen Kadenzen schrieb. Das Beethoven and Beyond betitelte Album enthält zudem fünf Bravourstücke für Violine und Orchester von Kreisler, Saint-Saëns, Spohr, Wieniawski und Isaÿe. Auf einer Begleit-CD bringt die Künstlerin Kadenzen zu Gehör, die von denselben Komponisten für den ersten Satz des Beethoven-Konzerts geschrieben wurden. Mit den Wiener Symphonikern und Manfred Honeck live im Wiener Musikverein aufgenommen, erscheint das Album im Mai 2023.
Die vielseitige Künstlerin entdeckte ihre Freude am Komponieren, als sie begann, Kadenzen für Mozarts Violinkonzerte zu schreiben. Ihr Stück Farewell für Soloklavier erhielt einen Preis beim Jugend-Kompositionswettbewerb »Von fremden Ländern und Menschen« 2016. Aufgenommen von Evgeny Sinaisky, wurde es zu einem während der Pandemie gefilmten Musikvideo gestaltet.
María ist auch eine passionierte Kammermusikerin, die unter anderem mit dem Bariton Matthias Goerne und dem Pianisten Itamar Golan aufgetreten ist. Sie hat zudem mehrere Werke uraufgeführt, die der katalanische Komponist Jordi Cervelló für sie schrieb und ihr widmete, darunter die Milstein Caprice.
Geboren 2002 in Granada, verliebte María Dueñas sich in die klassische Musik durch die Aufnahmen, die ihre Eltern ständig zu Hause spielten, und durch Besuche von Konzerten in ihrer Heimatstadt. Mit sechs Jahren begann sie Geige zu lernen, ein Jahr später ging sie an das Konservatorium in Granada. Als sie 2014 von Juventudes Musicales de Madrid ein Auslandsstipendium gewann, ging sie nach Dresden, um an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber zu studieren. Dort wurde sie schon bald von dem Geiger Wolfgang Hentrich und dem Dirigenten Marek Janowski entdeckt, auf dessen Einladung hin sie später ihr Debüt als Solistin beim San Francisco Symphony Orchestra geben sollte. 2016 zogen sie und ihre Familie nach Österreich, damit sie auf Empfehlung ihres Mentors Vladimir Spivakov an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien und der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz studieren konnte.
Die Reihe ihrer Wettbewerbssiege begann mit der Zhuhai International Mozart Competition 2017 und der Vladimir Spivakov International Violin Competition 2018. 2021 war sie nicht nur beim Menuhin-Wettbewerb erfolgreich, sondern gewann auch den ersten Preis des »Getting to Carnegie«-Wettbewerbs, den Grand Prix der Viktor Tretyakov International Violin Competition und den Förderpreis des Rheingau Musik Festivals. Von BBC Radio 3 wurde sie als eine der New Generation Artists 2021–23 ausgewählt.
In der vergangenen Saison debütierte sie unter anderem beim Pittsburgh Symphony Orchestra und dem Philharmonischen Orchester Oslo unter Manfred Honeck, der Dresdner Philharmonie und Marek Janowski, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg und Gustavo Gimeno, der Staatskapelle Berlin und Alain Altinoglu und dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra unter Domingo Hindoyan. Im August 2021 trat Dueñas zudem erstmals mit dem Los Angeles Philharmonic und Gustavo Dudamel an der Hollywood Bowl auf und dann erneut im Mai 2022 in der Walt Disney Concert Hall bei der Uraufführung des ihr gewidmeten Violinkonzerts Altar de cuerda von Gabriela Ortiz.
Zu den künftigen Höhepunkten dieser Spielzeit zählen Brahms’ Violinkonzert in Madrid (13./14. April); ein exklusives Streaming ihrer Darbietung von Beethovens Violinkonzert im Musikverein auf STAGE+ (20. Mai); Mendelssohns Violinkonzert in e-Moll in Dresden mit dem Chamber Orchestra of Europe und Herbert Blomstedt (28. Mai); und Lalos Symphonie espagnole in Detroit mit dem Detroit Symphony Orchestra und Jader Bignamini (8. bis 10. Juni) wie auch in Pittsburgh mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra und Manfred Honeck (16. bis 18. Juni) und in Hamburg mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und Alan Gilbert (23. bis 25. Juni).
María Dueñas spielt die Nicolò Gagliano-Violine von 17?4, eine Leihgabe der Deutschen Stiftung Musikleben, und die Stradivari »Camposelice« von 1710, eine Leihgabe der Nippon Music Foundation.
4/2023