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Biografie

Max Raabe
© Marcus Höhn
Max Raabe, geboren am 12. Dezember 1962 in Lünen, gründete 1986 während seines Studiums an der Hochschule der Künste gemeinsam mit 12 Kommilitonen das Palast Orchester. Seit seinem Studienabschluss zum staatlich geprüften Bariton feiert er mit seinem Ensemble internationale Erfolge mit Konzertreisen durch Europa, die USA, Asien und Israel. Seine aktuelle CD “Für Frauen ist das kein Problem” ist die zweite Kooperation mit Annette Humpe. Ihre erste, “Küssen kann man nicht alleine”, wurde 2012 mit Platin ausgezeichnet.

Der Musikgeschmack von Max Raabe wurde von der Opernwelt Wagners früh geprägt. Doch als er im Radio Musik der 20er Jahre hörte und im Plattenschrank seiner Eltern den lustigen Foxtrott “Ich bin verrückt nach Hilde” entdeckte, entstand eine Passion für die Musik der Weimarer Zeit. Er begann Schellackplatten zu sammeln und wurde bald Experte für die Lieder und den Stil dieser vergangenen Ära.

Zunehmend begeisterte sich Max Raabe für die Idee, selbst auf der Bühne zu stehen und zu singen. Deswegen trat er schon bald in Frack und Zylinder seines Vaters bei kleinen Veranstaltungen auf, um in der Hoch-Zeit der Disco-Ära Lieder der Zwanziger Jahre vorzutragen.

In seinen eigenen Zwanzigern zog Max Raabe nach Berlin, um Operngesang zu studieren. Nach dem Abschluss sammelte er erste Erfahrungen als klassischer Bariton, merkte jedoch bald, dass seine Liebe vor allem der Musik der Weimarer Zeit galt. Da es kein Ensemble gab, das diese Lieder spielte, gründete er kurz entschlossen mit einigen Kommilitonen das Palast Orchester. Das war 1986.

Inzwischen sind “Max Raabe & Palast Orchester” international bekannt für Unterhaltung auf höchstem Niveau. Das liegt vor allem an der Einmaligkeit und hohen Qualität der Darbietung. Die klassisch ausgebildeten Musiker des Orchesters erarbeiten ihre Interpretationen so ernsthaft wie sie es auch mit einer Komposition von Beethoven tun würden. Max Raabes trocken-witzige Ansagen tragen außerdem wesentlich zum Erfolg bei. Zitat: “Vielleicht mag der ins Konzert mitgeschleppte Ehegatte den Sänger nicht, oder die Musik, aber vielleicht findet er dafür Gefallen am Humor der Ansagen.”

Max Raabe hat es im Lauf der Jahre immer wieder geschafft, das Publikum zu überraschen. Für die CD “Charming Weill”, die mit neu entdeckten Tanzorchester-Arrangements der Musik Kurt Weills aufwartete, gab es den Echo-Preis für Klassik. In die internationalen Charts kamen “Max Raabe & Palast Orchester” mit modernen Hits der Pop-Musik, die sie im Stil der 20er Jahre interpretierten. Eigene lustige Kompositionen von Max Raabe wie “Kein Schwein ruft mich an” machten Anfang der 90er das Orchester schlagartig einem großen Publikum bekannt.

Sein letzter Coup: Im Sommer 2010 komponierte er zusammen mit der Pop-Produzentin, Sängerin, Musikerin und Komponistin Annette Humpe 12 Lieder für ein Album. Unter dem Titel „Küssen kann man nicht alleine“ wurde dies seine bislang erfolgreichste Produktion und erreichte 2012 Platin.

Nun ist das zweite Album des Erfolg-Duos erschienen, “Für Frauen ist das kein Problem”.Lebensphilosophische Betrachtungen, wie die Erkenntnis “Ich bin nur gut, wenn keiner guckt”, Liebeswahnsinn und pure Lebensfreude: die 13 Songs auf dem Album sind voller Gefühl, werden dabei aber nicht pathetisch, sondern bleiben fein, zart, dezent. Max Raabes Kunst besteht darin, die Form und das Gesicht zu wahren und doch einen Blick in die Seele zuzulassen.
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