Im Juli vergangenen Jahres setzte
Max Richter mit seinem jüngsten Album “
VOICES” ein bedeutendes Zeichen der Hoffnung in einer aus den Fugen geratenen Welt. Den rassistischen Auswüchsen und populistischen Exzessen im leidgeprüften 2020 stellte er ein ergreifendes Opus für Orchester, Chor, Elektronik und Solisten entgegen. Herzstück der Komposition ist eine Rezitation der
Erklärung der Menschenrechte von 1948. Via Crowdsourcing sammelte Richter dafür die Stimmen hunderter Menschen, sie geben dem Album einen schillernden Klangteppich.
Richter konzipierte “VOICES” als Zweiteiler. Mit seinem folgenden neuen Album “VOICES 2,” das am 9. April 2021 erscheint, vollendet er das Werk. Aus diesem Album bringt der britische Komponist nun vorab “Mirrors” heraus, ein Stück für Solo-Piano. Elegisch und zögernd, im getragenen 6/8tel-Takt regt es zur Kontemplation, zum Innehalten an.
Richter hat “VOICES” als “Raum zum Denken” beschrieben, und “VOICES 2” baut auf diesem Ansatz auf. Das neue Album schaffe einen Klangraum, in dem man “die Fragen des ersten Albums” reflektieren könne, kommentierte er. Der erste Teil des Projekts beziehe sich vor allem auf den Text des UNO-Manifests. Der kommende, ausschließlich instrumentale zweite Teil rege dazu an, die Botschaft innerlich zu verarbeiten. “VOICES 2” wurde in einem Zuge mit “VOICES” von denselben Musikern hingebungsvoll eingespielt.
Zusätzliche Aufnahmen entstanden in den schwierigen Monaten des Lockdowns. Er werde niemals vergessen, wie er die Solo-Piano-Stücke des Projekts, darunter “Mirrors” im gewaltigen, gespenstisch wirkenden Raum des völlig verlassenen Studios 1 von Abbey Road auf Band brachte, sagte Richter. “VOICES 2” enthält zehn brandneue, unveröffentlichte Titel.