MILOŠ | News | "The Moon & The Forest" – Miloš erweitert mit seinem neuen Album die Gitarrenliteratur

“The Moon & The Forest” – Miloš erweitert mit seinem neuen Album die Gitarrenliteratur

Miloš
© Esther Haase
28.04.2021
Der spanische Gitarrist Andrés Segovia, der Miloš wegweisend beeinflusst hat, stellte im 20. Jahrhundert rückblickend fest: “Es gab kaum Gitarristen, weil keine Musik für das Instrument geschrieben wurde, und es wurde keine Musik dafür geschrieben, weil es so wenige Gitarristen gab”. 
Miloš Karadaglić hat sein Instrument in den letzten zehn Jahren jedoch mit viel Leidenschaft und großer Virtuosität aus diesem Teufelskreis befreit und die Gitarrenmusik auf ein neues Level gehoben. Der montenegrinische Künstler ist ein echter Superstar an der Gitarre und versteht sich darin, seine Fans mitzureißen und immer wieder zu überraschen. Die Sunday Times bezeichnete Miloš einmal als “größtes klassisches Gitarren-Phänomen seit John Williams in den 60ern und Julian Bream ein Jahrzehnt später” – und spätestens seit seinem ersten Solo-Album “Meditarraneo”, das Miloš vor zehn Jahren bei Deutschen Grammophon veröffentlicht hat, gilt der vielfach ausgezeichnete Künstler als Ausnahmetalent. Für sein aktuelles Decca-Album “The Moon & The Forest” hat er sich zwei fantastische Konzerte komponieren lassen, die das eher übersichtliche Repertoire an Originalwerken um zwei virtuose Kompositionen bereichern. Gemeinsam mit Kanadas National Arts Centre Orchestra und dem BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Alexander Shelley bzw. Ben Gernon, sind Miloš damit beeindruckende Aufnahmen gelungen. 
Die beiden neuen Werke für Gitarre und Orchester stammen aus der Feder der preisgekrönten Filmmusikkomponisten Howard Shore und Joby Talbot, deren komplexe und phantasievolle Klangsprachen man aus Filmen wie “Der Herr der Ringe” oder “Per Anhalter durch die Galaxis” kennt. Miloš hat die beiden Künstler mit seiner einzigartigen Kunstfertigkeit und seinem Pioniergeist zu den Werken inspiriert, die in enger Zusammenarbeit mit ihm entstanden sind, so dass die Musik tatsächlich in jeder Hinsicht wie maßgeschneidert zu ihm als Interpret passt. Für Miloš selbst ging damit ein Traum in Erfüllung, verrät er: “Es war schon lange mein Wunsch, Komponisten herauszufordern, für die klassische Gitarre zu schreiben, insbesondere im Hinblick auf das Konzertrepertoire. Seit Jahrhunderten berührt dieses Instrument viele Menschen auf der ganzen Welt und dennoch ist sein Repertoire im klassischen Mainstream stark unterrepräsentiert. Genau das hat mich dazu inspiriert, nach neuen Ideen zu suchen und mich überhaupt an Joby und Howard zu wenden. Mit ‘Moon & the Forest’, zwei brandneuen Konzerten, die ich verehre und bescheiden mein Eigen nennen kann, ist mein persönliches Märchen wahr geworden.”
Das Gitarrenkonzert “The Forest” von Howard Shore, der für seine epischen Filmmusik-Partituren bekannt ist, schöpft in diesem Kontext aus der symbiotischen Beziehung zwischen Mensch und Erde. Montenegro und seine dunklen Wälder waren eine wichtige Inspirationsquelle für Miloš und den kanadischen Komponisten, als das Werk vom kanadischen National Arts Centre in Auftrag gegeben wurde. 
Joby Talbots “Ink Dark Moon” erlebte seine Weltpremiere bereits 2018 bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall. Der Titel des Konzerts stammt aus einer Sammlung japanischer Liebesgedichte und stellt die Gitarre und ihren Solisten in den Mittelpunkt des Geschehens. Mit der dramatischen Orchestrierung und der virtuosen Inszenierung der Solo-Gitarre erfindet Joby Talbot das traditionelle Gitarrenkonzert außerdem nochmal ganz neu und präsentiert in seiner Musik eine Fülle unterschiedlicher Einflüsse, die sanfte, minimalistische Harmonien mit kantigen, vom Balkan inspirierten Tanzthemen verbinden.
Darüber hinaus präsentiert Miloš auf “The Moon & The Forest” auch ein innovatives Arrangement für Sologitarre von Ludovico EinaudisFull Moon” und rundet das Programm mit Robert SchumannsTräumerei” durch einen Ausflug in die klassische Romantik ab. 

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