Die Fülle von Aufnahmen renommierter Orchester, Dirigenten und Solisten ist enorm. Da ist es schön, wenn man einen Experten an der Seite hat, der Empfehlungen ausspricht und ein bisschen aus dem Nähkästchen seiner eigenen Musik-Erfahrungen plaudert. In den Alben der Reihe “
Musik zum Entspannen und Genießen”, die in Zusammenarbeit mit
Klassik Radio entstanden ist, kann man spüren, dass es für Chefmoderator
Holger Wemhoff eine echte Herzensangelegenheit ist, andere Menschen für die Musik zu begeistern.
Wunderbare Violinklänge
Eines der drei neuen Alben präsentiert 26 exzellente Aufnahmen großer Geigenvirtuosen der letzten sechs Jahrzehnte. Neben einer Einspielung von Holger Wemhoffs erklärtem Lieblingsviolinkonzert – komponiert von Jean Sibelius, interpretiert von Pinchas Zukerman – sind musikalische Kostbarkeiten wie
Gidon Kremers Aufnahme von
Vivaldis “
Vier Jahreszeiten” oder
Jules Massenets “
Méditation” aus der Oper “
Thaïs” in der Interpretation des extravaganten Geigers
Nigel Kennedy auf dem Album zu hören. Die früheste Aufnahme führt zurück bis ins Jahr 1959 und bringt
Erika Morini zu Gehör, die damals gemeinsam mit dem
Radio-Symphonie-Orchester Berlin unter
Ferenc Fricsay Alexander Glasunows Violinkonzert in a-Moll op. 32 eingespielt hat. Sensationell und unvergesslich ist auch
David und Igor Oistrachs Aufnahme des Konzertes für zwei Violinen von
Johann Sebastian Bach in d-Moll BWV 1043.
Ausflug in den Bach-Kosmos
Johann Sebastian Bach war schon zu Lebzeiten berühmt und ist bis heute einer der größten und prägendsten Komponisten der Klassikwelt. Das Album verleiht Bachs großer künstlerischer Hinterlassenschaft Ausdruck und präsentiert viele Facetten seines reichen und vielseitigen Oeuvres.
Mischa Maisky verströmt mit dem Prélude aus der Cellosuite Nr. 1 in G-Dur BWV 1007 intime Intensität,
Albrecht Mayer hat gemeinsam mit
The King’s Singers eine außergewöhnliche Aufnahme von “Jesus bleibet meine Freude” aus der Kantate “Herz und Mund und Tat und Leben” BWV 147 geschaffen und das
Orchestra Mozart bringt unter der Leitung von
Claudio Abbado im Allegro aus dem Brandenburgische Konzert Nr. 4 in G-Dur BWV 1049 leichtfüßige Spielfreude zum Ausdruck. Dass Kompositionen für Tasteninstrumente im Mittelpunkt von Johann Sebastian Bachs Schaffen standen, spiegeln Aufnahmen von Werken wie der Fuge in cis-Moll aus “Das wohltemperierte Klavier I” BWV 849, der Partita Nr. 1 in B-Dur BWV 825, oder der Englischen Suite Nr. 2 in a-Moll BWV 807 wider, die von bedeutenden Klaviervirtuosen wie
Martha Argerich,
Hélène Grimaud und
Maria João Pires eingespielt worden sind.
Virtuosität an den Tasten
Die Werke von
Frédéric Chopin bringt man vor allem mit großer Virtuosität auf dem Klavier in Verbindung. Chopins Musik wohnt eine faszinierende Brillanz und eine melancholische Anmut inne, die auf dem Chopin-Album gebündelt zum Ausdruck kommt.
Tamás Vásárys Einspielung von Chopins Étude op. 25 Nr. 1 in As-Dur aus dem Jahr 1965 stellt Holger Wemhoff einer Aufnahme von
Seong-Jin Cho aus dem Jahr 2015 gegenüber, der sich dem Prélude op. 28 Nr. 4 in e-Moll gewidmet hat. “Alte Hasen” wie
Vladimir Horowitz,
Ivo Pogorelich oder
Vladimir Ashkenazy sind ebenso vertreten, wie
Lang Lang oder der junge kanadische Pianist
Jan Lisiecki, der mit den Études op. 10 Nr. 5 und 6 und der Étude op. 25 Nr. 9 gleich drei Mal zu hören ist und als einer der besten Chopin-Interpreten dieser Tage gilt. Das
Beaux Arts Trio steuert mit dem Adagio sostenuto aus Chopins Klaviertrio in g-Moll op. 8 eine Prise kammermusikalisches Flair bei.