Das Werk von
Johann Sebastian Bach gehört für viele Musiker zum Bedeutendsten überhaupt. Auch den Geiger
Nemanja Radulovic verbindet mit Bach eine ganz besondere und unvergleichlich intensive Beziehung. Schon in früher Jugend hat sich der serbische Musiker mit dessen Oevre auseinandergesetzt, seither hat es ihn treu begleitet und so ist es nur konsequent, dass sich Radulovic auf seinem neuen Album nun ausführlich mit dem geschätzten Großmeister des Barock befasst. Nach Vivaldi und „The 5 Seasons“ war es für Radulovic der nächste logische Schritt, sein nächstes Projekt Johann Sebastian Bach zu widmen. Das wunderbare Ergebnis erscheint am 14. Oktober bei Deutsche Grammophon und trägt den schlichten Titel “
BACH”.
Fein konzipiertes Programm auf den Spuren Johann Sebastian Bachs im Zusammenspiel mit Tijana Milosevic und dem Ensemble Double Sens
Für sein jüngstes Album hat Nemanja Radulovic ein vielfarbiges und stimmiges Programm zusammengestellt, das sich der Tonsprache des Komponisten Bach auf sehr persönliche Art und Weise annähert. Der Zugang Radulovics ist dabei ein zutiefst emotionaler, was sich in einer berührenden Intensität und Musikalität in seiner Interpretation ausdrückt. Im bewährten Zusammenspiel mit seinem Ensemble Double Sens, das mit einem außergewöhnlich homogenen, transparenten und fein ausbalancierten Gesamtklang aufwartet, führt dies zu einem ebenso packenden wie stringenten Hörerlebnis. Neben dem “Violinkonzert in a-Moll” sowie dem “Doppelkonzert für 2 Violinen in d-Moll”, das Radulovic mit Tijana Milosevic eingespielt hat, finden sich unter anderem die “Air” aus der “Orchestersuite Nr. 3” und die “Toccata und Fuge in d-Mol”l auf dem Album. Letztere hat Radulovic vom Komponisten Aleksandar Sedlar extra neu arrangieren lassen, womit er die Zusammenarbeit auf den bisherigen Alben erfolgreich fortführt und die bekannten Werke spannend und neu in Szene gesetzt werden.
Nemanja Radulovic erstmals auch auf der Bratsche zu erleben
Als der in Serbien geborene Nemanja Radulovic im Alter von 14 Jahren von Belgrad nach Frankreich übersiedelte, hatte er von Johann Sebastian Bach bereits etliche Werke erarbeitet – und dies nicht nur auf der Geige. Zudem hatte er Cello und Bratsche gelernt, wobei er sich in seinem späteren Studium am Pariser Konservatorium erst einmal auf ein Instrument, die Geige, festlegen musste. Für sein Bach-Album hat sich Nemanja Radulovic nun zum ersten Mal wieder intensiv der Bratsche zugewandt und es ist ein besonderes Highlight der Einspielung, den Künstler mit dem Bratschenkonzert in c-Moll von Johann Christian Bach zu erleben.
Mitreißender Höhepunkt: die Chaconne aus Bachs Partita Nr. 2
Das Werk von Johann Sebastian Bach ist überreich an großartigen Schöpfungen und es fällt schwer, in dieser Menge an großartigen Stücken eine Wertung vorzunehmen. Und doch gibt es einzelne Werke, die ganz besonders zu berühren vermögen und die die Künstler über alle Epochen hinweg besonders fasziniert und angezogen haben. Eines davon ist die Chaconne aus der Geigenpartita Nr. 2 in d-Moll von Bach und es verwundert nicht, dass Radulovic dieses Werk neben Beethovens Violinkonzert mehr liebt als alle anderen Musikwerke, wie er sagt. In seiner Interpretation des hervorragenden Arrangements dieses Stücks für Violine Solo und Orchester von Aleksandar Sedlar zeigt sich diese Liebe in der kompromisslosen Hingabe in Radulovics Spiel. Selten hat man die Chaconne so innig, archaisch und mitreißend erlebt, wie in seiner Interpretation dieses Werks. So bildet sie den fulminanten Abschluss und den krönenden Höhepunkt eines Aufsehens erregenden und berührenden Albums.