Nikolaus Harnoncourt stand als Pionier der historischen Aufführungspraxis für Projekte, die stets von seinem authentischen, musikalischen Erzählwillen durchdrungen waren. Als Cellist und leidenschaftlicher Musikschriftsteller fand er am Dirigentenpult einen Ort, an dem all seine Talente zusammenfließen und gebündelt zum Ausdruck gebracht werden konnten. So sind seine Aufnahmen von einer ganz individuellen Klangsprache geprägt, die den Werken intensive Tiefenschärfe entlocken konnte.
Die Deutsche Grammophon erinnert ein Jahr nach seinem Tod mit der Wiederveröffentlichungen zweier legendärer Aufnahmen auf 180g-Vinyl an den österreichischen Musiker. Mit dem Album “Music at the court of Emporer Maximilian I.” hat Nikolaus Harnoncourt sich 1963 gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben und dem von ihm gegründeten Ensemble Concentus Musicus Wien Werken der Hochrenaissance von Heinrich Isaac, Josquin Desprez, Ludwig Senfl und Jan Obrecht gewidmet.
Die zweite LP präsentiert den Dirigenten am Pult der
Wiener Philharmoniker im Zusammenspiel mit
Gidon Kremer, der unter seiner Leitung mit innigem Ausdruck
Mozarts Violinkonzerte Nr. 4 und Nr. 5 interpretiert. Diese Vinyl stellt also auch für Fans des lettischen Violinisten, der Ende Februar seinen 70. Geburtstag feierte ein Grund zur Freude dar.
Die Booklets der LPs enthalten umfangreiche Texte von Nikolaus Harnoncourt mit seinen Gedanken zur historischen Aufführungspraxis, den Transkriptionen und zur Instrumentation. Durch einen Download-Voucher ist die Musik darüber hinaus auch digital abrufbar.