Abbado in seinem Element
“
The Originals” präsentiert in dieser Ausgabe gleich zwei Aufnahmen mit
Claudio Abbado. Im Sommer 1981 hat der italienische Dirigent sich in der
St. Albans Cathedral im englischen Hertfordshire dem
Te Deum op. 22 für drei Chöre mit Orchester und Konzertorgel von
Hector Berlioz gewidmet. Gemeinsam mit dem Tenor
Francisco Araiza, dem
London Symphony Chorus, dem
London Philharmonic Choir, den
Wooburn Singers, dem
St. Albans School Choir, dem
The Haberdashers’ Aske’s School Choir, dem
The Southend Boys’ Choir, dem
Desborough School Choir,
The Choir of the Forest School,
The Choirboys of High Wycombe Parish Church, dem Organisten
Martin Haselböck und dem
European Community Youth ist eine legendäre Live-Aufnahme entstanden, die 1982 auf LP erschienen ist und nun im Rahmen von “The Originals” zu neuem Leben erweckt wird.
Zwei Jahre später, 1983, kamen Claudio Abbado und der israelische Geiger
Shlomo Mintz in Chicago für ein sensationelles Konzert in der Orchestra Hall zusammen. Der damals 26 jährige Solist interpretierte die beiden Violinkonzerte von
Serge Prokofieff – der Konzert-Mitschnitt erschien 1984 au LP und wurde ein Jahr später mit dem Edison Award ausgezeichnet.
Berührende Live-Atmosphäre
Auch einige kostbare Live-Mitschnitte großer Klaviersolisten erscheinen im Rahmen der neuen Ausgabe von “The Originals”. Gemeinsam mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Carlo
Maria Giulini hat der polnische Pianist
Krystian Zimerman im November 1978 und 1979 im Music Center und im
Shrine Auditorium in Los Angeles die beiden Klavierkonzerte von
Frédéric Chopin aufgeführt und sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt seiner Karriere mit Anfang 20 als herausragender Interpret der virtuosen romantischen Musik erwiesen.
Vladimir Horowitz noch einmal live erleben zu können – davon träumen vermutlich viele Liebhaber exzellenter Klaviermusik. Mit “The Originals” kann man zumindest akustisch den Eindruck bekommen, denn die rekonstruierte Veröffentlichung des preisgekrönten Live-Mitschnitts, der 1986 im Moskauer Konservatorium entstanden ist, bietet ein solch atmosphärisches Klangerlebnis, dass man meinen könnte, Vladimir Horowitz sitzt im selben Raum am Flügel und bringt die virtuosen Werke von
Scarlatti,
Mozart,
Rachmaninoff,
Scriabin,
Liszt,
Schubert, Chopin,
Schumann zum Klingen.
Sinfonische Schlüsselmomente
Ein sinfonisches Highlight der neuen Ausgabe von “The Originals” ist die Aufnahme mit dem Titel “
The first sensational american conductor”, die 1983 erstmals als LP erschienen ist und den Live-Mitschnitt eines Konzertes unter der Leitung von
Leonard Bernstein präsentiert, das im Sommer 1982 in der
Davies Symphony Hall in San Francisco stattgefunden hat. Dank “The Originals” kann man das bunte Programm mit
Aaron Coplands "
Appalachian Spring“,
William Schumans ”
American Festival Overture"
Samuel Barbers "
Adagio for Strings", Leonard Bernsteins Ouvertüre zu “
Candide”, gespielt vom Los Angeles Philharmonic Orchestra unter seiner Leitung nun in bester Tonqualität noch einmal nacherleben.
Ein weiteres beeindruckendes Klangdokument ist die Aufnahme von
Peter Tschaikowskis Oper “
Eugen Onegin” mit der
Staatskapelle Dresden unter der Leitung von
James Levine, die 1987 in der
Dresdener Lukaskirche entstanden ist und unter anderem
Mirella Freni als Tatyana und
Anne Sofie von Otter als Olga präsentiert. Der Mitschnitt wurde 1989 mit dem
Orphée d’or und 1990 mit dem
Stella d’argento ausgezeichnet.